• Ackman äußerte im August noch pessimistische Haltung zu 30-jährigen Staatsanleihen
• Meinung geändert - Ackman hat Short-Position glattgestellt
Anleihen wieder attraktiv für Anleger
Nachdem es in den vergangenen Jahren am Markt keine wirkliche Alternative zu Aktien gab, wenn man Geld verdienen wollte, sorgten die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed, die den Leitzins innerhalb von 16 Monaten elf Mal um insgesamt 5,25 Prozentpunkte angehoben und damit auf den höchsten Stand seit rund 22 Jahren gebracht hat, inzwischen dafür, dass die Anleiherenditen stiegen und Anleihen nun wieder attraktiv für Anleger sind.
Erst kürzlich ist die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen zeitweise auf über fünf Prozent und damit auf ein 16-Jahres-Hoch gestiegen. Der Anstieg der Renditen wird laut dpa-AFX am Markt mit der Erwartung an die weitere Geldpolitik der US-Notenbank begründet. Es werde nun davon ausgegangen, dass der Leitzins länger auf hohem Niveau gehalten werden könnte als bisher gedacht. Daneben werde befürchtet, dass die US-Regierung verstärkt Anleihen auf den Markt bringen könnte, wodurch das Angebot steigen, der Kurs fallen und die Renditen steigen würden.
Bill Ackman sieht zu großes Risiko, um auf fallende Kurse zu wetten
Pershing Square-Gründer Bill Ackman hatte laut CNBC erst im August seine pessimistische Haltung und seine Wette auf den Kursverfall 30-jähriger Staatsanleihen aufgrund "höherer langfristiger Inflation" bekanntgegeben und profitierte davon, dass die Rendite 30-jähriger Staatsanleihen seit Ende August um mehr als 80 Basispunkte stieg.
Nun glaubt der Hedgefonds-Manager jedoch wohl nicht mehr an weiter steigende Renditen. Am Montag vergangener Woche schrieb er auf X (ehemals Twitter), dass das Unternehmen seine Anleihe-Shorts glattgestellt habe.
We covered our bond short.
- Bill Ackman (@BillAckman) October 23, 2023
Da sich Kursverlauf und Rendite bei Anleihen entgegengesetzt zueinander entwickeln, geht Ackman also nicht davon aus, dass die Kurse weiter fallen - dementsprechend erwartet er auch keine weiter steigenden Renditen.
Wie CNBC berichtet, glaubt der Hedgefonds-Manager, dass Anleger vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Risiken, zu denen jüngst der Konflikt zwischen Israel und der Hamas hinzukam, vermehrt in einen sicheren Hafen wie Anleihen flüchten könnten. "Das Risiko auf der Welt ist zu groß, um bei den aktuellen langfristigen Zinssätzen Short-Anleihen zu halten", so Ackman.
Zudem habe er erklärt, dass er den Leerverkauf aus Sorge um die Wirtschaft aufgehoben habe. "Die Wirtschaft verlangsamt sich schneller, als die jüngsten Daten vermuten lassen", zitiert CNBC den Pershing Square-Gründer.
Redaktion finanzen.at
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