FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag uneinheitlich aus dem Handel verabschiedet. Der DAX legte um 0,3 Prozent auf 15.947 Punkte zu während der Euro-Stoxx-50 um 0,4 Prozent auf 4.297 Punkte nachgab. Hier belastete die Schwäche im Sektor "Food & Baverage", der nach enttäuschenden Quartalszahlen von Pernod Ricard 1 Prozent verlor.

Derweil zeigt sich die Inflation zäh. Der Inflationsdruck im Euroraum hat im August entgegen den Erwartungen nicht abgenommen, wobei die Kerninflation wie prognostiziert sank. Mit Blick auf die Kernrate hieß es von Christoph Weil, Volkswirt bei der Commerzbank, dass der unterliegende Preisauftrieb auf 5,3 Prozent nach 5,5 Prozent nachgelassen hat. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte dies mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen. Die Commerzbank geht unverändert davon aus, dass der EZB-Rat auf seiner Sitzung im September die Leitzinsen nicht weiter erhöhen wird.

Die Volkswirte der Nordea vertreten die gleiche Ansicht, auch sie gehen davon aus, dass die EZB mit der Anhebung der Zinssätze fertig ist. Nach den Inflationsdaten habe sich die Markteinschätzung für das EZB-Treffen im September noch stärker in Richtung unveränderter Zinssätze verschoben - jetzt mit einer Einschätzung von rund zwei Drittel, dass die Zinssätze unverändert bleiben.

Marktzinsen bei kurzen Laufzeiten deutlich unter Druck

Mit Blick auf die Zinspolitik reagierten am Anleihemarkt besonders kürzere Laufzeiten, so ging die Rendite der zweijährigen Bundesanleihen um 9 Basispunkte auf 2,97 Prozent deutlich zurück. Am Aktienmarkt reagierten die Immobilienwerte auf die Zinsentwicklung, und darauf, dass die Immobilien-Preise so langsam einen Boden gefunden haben dürften. Der Sub-Index der europäischen Immobilienwerte legte um 1,6 Prozent zu. Auf der anderen Seite leidet das Geschäftsmodell der Banken unter sinkenden Zinsen, hier waren die Verlierer zu finden. Der Sub-Index der europäischen Banken gab um gut 1 Prozent nach, Commerzbank (-1,7%) und Deutsche Bank (-1,4%) gehörten zu den Verlierern im DAX.

UBS mit positiven ersten Zahlen nach CS-Übernahme

Um gut 6 Prozent nach oben ging es mit der UBS-Aktie. Die ersten Ergebnisse der UBS nach der Übernahme von Credit Suisse (CS) sind nach Ansicht der Deutschen Bank insgesamt positiv ausgefallen. Die CS Schweiz werde als Marke beibehalten, und die Gruppe strebe ähnliche Renditen wie vor der Übernahme an. Die Nettozuflüsse haben nach Ansicht der Deutschen Bank bereits ins Positive gedreht. Das zugrunde liegende UBS-Geschäft scheine von der Übernahme nicht betroffen zu sein. Die Citi-Analysten stellen die Zuflüsse bei der UBS, die besser als erwartet ausgefallene Bilanz sowie die verbesserten Finanzziele der Credit-Suisse-Übernahme positiv heraus.

Gut kamen auch die Zahlen von Strabag an. Die Bauleistung im ersten Halbjahr ging um 9 Prozent nach oben, der Ausblick dafür wurde für das Gesamtjahr erhöht. Der Kostendruck mache sich zwar in der unveränderten Marge bemerkbar, sei aber angesichts der Kostenexplosion im Baugewerbe gut. Die Aktien legen um 0,9 Prozent zu.

Bei Pernod Ricard ging es dagegen um 6,7 Prozent nach unten. Hier sehen die Analysten der RBC die Quartalszahlen als durchwachsen an. Zwar sei das Umsatzwachstum gut, jedoch belasteten negative Währungseffekte den Gewinn.

Nagarro verloren 4,7 Prozent. Belastend wirkten größere Insiderverkäufe durch Aufsichtsratschef Carl Georg Dürschmidt. Über die Hintergründe ist nichts bekannt. Nagarro hatte im August die Prognose erneut gesenkt, nachdem dies der IT-Dienstleister bereits im Mai getan hatte. Begründet wurde die jüngste Senkung mit ungünstigen Währungsentwicklungen, Zurückhaltung bei einigen Projekten und höheren Kosten wegen überschüssiger Produktionskosten.

Um 5,7 Prozent nach oben sprangen Mister Spex. Hier fielen die Zweitquartalszahlen besser als erwartet aus. Die Umsätze bewegen sich laut Jefferies im Rahmen der Erwartungen, während das bereinigte EBITDA stärker ausgefallen ist.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.297,11 -18,20 -0,4% +13,3%

Stoxx-50 3.963,39 -13,11 -0,3% +8,5%

Stoxx-600 458,19 -0,94 -0,2% +7,8%

XETRA-DAX 15.947,08 +55,15 +0,3% +14,5%

FTSE-100 London 7.439,13 -34,54 -0,5% +0,3%

CAC-40 Paris 7.316,70 -47,70 -0,6% +13,0%

AEX Amsterdam 743,62 -1,81 -0,2% +7,9%

ATHEX-20 Athen 3.182,11 -15,47 -0,5% +41,3%

BEL-20 Bruessel 3.665,97 +0,61 +0,0% -1,0%

BUX Budapest 55.775,02 -457,12 -0,8% +27,4%

OMXH-25 Helsinki 4.378,95 -14,73 -0,3% -8,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 8.410,48 -74,28 -0,9% +41,5%

OMXC-20 Kopenhagen 2.136,82 -22,94 -1,1% +16,4%

PSI 20 Lissabon 6.189,74 -15,75 -0,3% +7,8%

IBEX-35 Madrid 9.505,90 -45,20 -0,5% +15,5%

FTSE-MIB Mailand 28.831,52 -85,18 -0,3% +22,0%

OBX Oslo 1.162,18 +3,29 +0,3% +6,6%

PX Prag 1.340,79 -19,06 -1,4% +11,6%

OMXS-30 Stockholm 2.184,74 -0,33 -0,0% +6,9%

WIG-20 Warschau 2.027,38 -22,58 -1,1% +13,1%

ATX Wien 3.154,14 -14,42 -0,5% +2,4%

SMI Zuerich 11.125,95 +35,73 +0,3% +3,7%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,46 -0,08 -0,11

US-Zehnjahresrendite 4,08 -0,03 +0,20

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:23 Mi, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0843 -0,8% 1,0912 1,0933 +1,3%

EUR/JPY 157,86 -1,1% 159,27 159,37 +12,5%

EUR/CHF 0,9576 -0,2% 0,9597 0,9581 -3,3%

EUR/GBP 0,8558 -0,4% 0,8585 0,8587 -3,3%

USD/JPY 145,58 -0,4% 145,96 145,77 +11,0%

GBP/USD 1,2670 -0,4% 1,2710 1,2732 +4,8%

USD/CNH (Offshore) 7,2802 -0,3% 7,2964 7,2947 +5,1%

Bitcoin

BTC/USD 26.901,27 -1,3% 27.251,67 27.156,03 +62,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,44 81,63 +1,0% +0,81 +5,3%

Brent/ICE 86,62 85,86 +0,9% +0,76 +4,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,75 39,38 -9,2% -3,63 -52,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.941,95 1.942,54 -0,0% -0,59 +6,5%

Silber (Spot) 24,48 24,68 -0,8% -0,20 +2,1%

Platin (Spot) 970,38 978,50 -0,8% -8,13 -9,1%

Kupfer-Future 3,79 3,81 -0,6% -0,02 -0,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2023 12:14 ET (16:14 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.