Mit Blick auf das Jahr 2023 ist die wichtigste Frage aus Sicht der Experten von J.P. Morgan Asset Management eigentlich ganz einfach: Wird die Inflation mit der Abkühlung der Wirtschaftstätigkeit nachlassen? Wenn dies der Fall ist, werden die Zentralbanken die Zinssätze nicht weiter anheben, und die Rezession, wenn sie denn eintritt, wird wahrscheinlich moderat ausfallen. Falls die Inflation nicht nachlässt, droht ein negativeres Szenario.
Erfreulicherweise gibt es nach Meinung von Karen Ward, Chief Market Strategist für EMEA und Tilmann Galler, Global Market Strategist bei J.P. Morgan Asset Management, bereits überzeugende Anzeichen dafür, dass der Inflationsdruck 2023 weiter nachlässt.
Im Investmentausblick für das Jahr 2023 nehmen sie und ihr Team Stellung zu den wichtigsten Entwicklungen, die den Kapitalmarkt prägen dürften.
Zusammengefasst:
• Obwohl die Inflation weiterhin über den Zielvorgaben der Zentralbank liegt, dürfte sie sich allmählich abschwächen, da sich die Konjunktur abkühlt, der Arbeitsmarkt schwächer wird, der Druck auf die Lieferketten weiter nachlässt und es Europa gelingt, seine Energieversorgung zu diversifizieren.
• Unser Kernszenario geht davon aus, dass die Volkswirtschaften der Industrieländer im Jahr 2023 in eine leichte Rezession rutschen werden.
• Sowohl Aktien als auch Anleihen haben jedoch die makroökonomischen Probleme, die in 2023 auftreten könnten, vorweggenommen und erscheinen zunehmend attraktiv – und wir sind von Anleihen so überzeugt wie seit über zehn Jahren nicht mehr.
• Der breit angelegte Abverkauf an den Aktienmärkten hat dazu geführt, dass einige Aktien mit hohem Ertragspotenzial zu sehr niedrigen Bewertungen gehandelt werden; wir sehen Chancen bei klimabezogenen Aktien und in den Schwellenländern.
• Wir sind stärker von günstigeren Aktien überzeugt, die bereits viele schlechte Nachrichten eingepreist haben und verlässliche Dividenden bieten.
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Grafik: © Pete Linforth auf Pixabay