03.09.2018 16:04:45

EZB: Zentralbanken reduzieren Anleihekäufe im August

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im August deutlich weniger als normalerweise üblich erhöht. Grund ist, dass die Umsätze an den Anleihemärkten wegen der Ferien sehr dünn waren, weshalb sich auch die Zentralbanken zurückhielten, um unnötige Preisverzerrungen zu vermeiden.

Nach einer Mitteilung der EZB erhöhten die Zentralbanken ihre Wertpapierbestände um insgesamt 24,822 (Juli: 29,859) Milliarden Euro. Normalerweise beträgt das Monatsvolumen 30 Milliarden Euro, ab Oktober soll es auf 15 Milliarden verringert werden. Das Volumen der fällig gewordenen Anleihen belief sich auf 2,097 (18,925) Milliarden Euro.

Laut EZB stiegen die Bestände an öffentlichen Anleihen um 22,619 (25,020) Milliarden Euro, die an Unternehmensanleihen um 1,504 (3,018) Milliarden Euro. Zudem erhöhten die Zentralbanken ihre Bestände an Covered Bonds um 1,198 (1,524) Milliarden Euro. Die ABS-Bestände sanken dagegen um 0,500 (plus 0,297) Milliarden Euro. Die Restlaufzeit der im Rahmen des APP erworbenen Bundesanleihen verringerte sich auf 6,36 (6,44) Jahre.

Diese Nettoveränderungen waren Ergebnis des Neuerwerbs von Wertpapieren sowie der Reinvestition von Mitteln fällig gewordener Papiere. Fällig wurden im August öffentliche Anleihen für 0,854 (16,172) Milliarden Euro, Covered Bonds für 0,475 (1,617) Milliarden Euro und ABS für 0,631 (0,791) Milliarden Euro. Bei Unternehmensanleihen wurden 0,137 (0,345) Milliarden Euro fällig.

Die Zahlen für die Fälligkeit sind jedoch nicht mit Reinvestitionen gleichzusetzen, weil die Zentralbanken diese Ankäufe in Abhängigkeit von den Liquiditätsbedingungen um bis zu zwei Monate hinausschieben dürfen.

In den nächsten zwölf Monaten werden im Rahmen des APP angekaufte Papiere für 182,961 (179,681) Milliarden Euro fällig, darunter Staatsanleihen für 150,621 (146,933) Milliarden Euro.