Christian Scheid-Kolumne |
19.04.2016 14:30:00
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ThyssenKrupp Express Aktienanleihe Protect: Fusionsphantasien beflügeln
Die Gespräche über einen Zusammenschluss des Stahlgeschäfts von ThyssenKrupp mit Teilen des indischen Konzerns Tata Steel nehmen Medienberichten zufolge konkretere Formen an. Nach Informationen der Rheinischen Post spielen die Konzerne auf höchster Ebene verschiedene Szenarien durch. Auch am verlustreichen ThyssenKrupp-Stahlwerk in Brasilien haben die Inder demnach großes Interesse. Eine Einigung stehe aber nicht unmittelbar bevor.
Offiziell lehnen beide Seiten Kommentare ab. "Wir haben diese Berichte gegenüber den Medien nicht kommentiert, weil dazu aus unserer Sicht kein Anlass besteht", erklärte ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Bei Tata hieß es, man wolle zu Gerüchten keine Stellung nehmen. Hiesinger betonte jedoch, dass angesichts der weiter schwierigen Lage der Branche eine Konsolidierung der europäischen Stahlindustrie "ein möglicher Schritt nach vorne" sein könne. Ob, wann und unter Beteiligung welcher Firmen es aber zu einer solchen Konsolidierung kommt, sei aber völlig unklar, so der Manager.
Dennoch haben die Spekulationen die Aktie kräftig angeschoben. Angesichts des Höhenflugs, der nun schon mehrere Monate anhält, könnte es für vorsichtige Anleger Sinn machen, auf eine neue Express Aktienanleihe Protect von UniCredit onemarkets umzuschalten (ISIN: DE000HU397Z5). Das Papier ist mit einem Kupon von 5,25 Prozent p.a. ausgestattet, der unabhängig von der Kursentwicklung der ThyssenKrupp-Aktie gezahlt wird. Daneben besteht die Chance auf vorzeitige Rückzahlung bereits nach einem Jahr. Dazu muss der Basiswert das Ausgangsniveau erreichen. Notiert die Aktie darunter, verlängert sich die Laufzeit.
Am Laufzeitende entscheidet der Aktienkurs über die Höhe der Rückzahlung. Das Wertpapier wird zum Nominalwert von 1.000 Euro getilgt, wenn der Aktienkurs mindestens 60 Prozent des Startkurses erreicht. Liegt der Kurs der Aktie unter dem Protect-Level, erfolgt die Rückzahlung in Form einer vorher festgelegten Anzahl von Aktien. Dabei können hohe Verluste die Folge sein. Aufgrund des großen Puffers ist die Aktienanleihe zeichnenswert.
Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria
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