09.12.2014 11:11:48
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China verschärft Regeln am Anleihemarkt
PEKING (dpa-AFX) - China greift in seinen gewaltigen Anleihemarkt ein, um sich gegen dort schlummernde Risiken zu stemmen. Wie die Abrechnungsstelle für den Handel an den nationalen Börsen (CSDC) in der Nacht zu Dienstag ankündigte, werden die Anforderungen an Sicherheiten für kurzfristige Kreditgeschäfte am sogenannten Repomarkt verschärft. Demnach sollen künftig Anleihen, die eine Bewertung unterhalb "AAA" aufweisen oder deren Herausgeber ein Rating unterhalb "AA" hat, nicht mehr für Pensionsgeschäfte zugelassen werden. Auf dem Repomarkt leihen sich Unternehmen gegen Sicherheiten, zumeist Wertpapiere, kurzfristig Geld.
Die chinesischen Börsen und die Landeswährung Renminbi wurden durch den Schritt stark belastet. Analysten erklärten dies damit, dass die Mittelaufnahme am Geldmarkt durch die Verschärfung erschwert werde. Im Blick dürfte die CSDC auch Finanzvehikel der chinesischen Kommunen haben. Über derartige Zweckgesellschaften nehmen die öffentlichen Haushalte Schulden auf, als Sicherheit fungieren Anleihen. Anfang 2015 sollen die Lokalbehörden darlegen, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen sie sich auf diese Weise verschuldet haben.
Infolge der verschärften Regeln könnten Unternehmensanleihen im Wert von 470 Milliarden Yuan (etwa 62 Milliarden Dollar) nicht mehr als Sicherheiten für Kurzfristkredite genutzt werden, kommentierte Asien-Experte Harwig Wild vom Bankhaus Metzler. Das Volumen des gesamten Markts für Kommunalschulden wird von Experten auf etwa drei Billionen Dollar veranschlagt./bgf/fr/stk