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Nach Winterkorn-Rücktritt 24.09.2015 17:28:41

Zwei Vorstandsmitglieder bei Porsche und Audi müssen wohl gehen

Bei den Volkswagen-Töchtern Porsche und Audi müssen der für Forschung zuständige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz und Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg gehen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Konzernkreisen erfuhr. Zuvor hatten bereits "Bild" und "Spiegel Online" darüber berichtet.

Weiteren Berichten zufolge rollt auf VW in den USA und in Kanada eine Flut von Sammelklagen zu. Nach ersten Gesprächen der Untersuchungskommission des Bundesverkehrsministeriums mit VW teilte Minister Alexander Dobrindt (CSU) mit, dass auch in Europa VW-Dieselmotoren manipulierte Abgaswerte aufweisen.

WEITERE TÖCHTER BETROFFEN

Von den Problemen bei VW sind neben Audi weitere Töchter betroffen. Innerhalb des Konzerns teilen sich die Unternehmen etliche Bauteile, darunter auch Motoren und Getriebe. Ein Sprecher von Skoda bestätigte, Modelle der Reihen Fabia, Roomster, Octavia und Superb aus den Jahren 2009 bis 2013 seien teilweise mit den betroffenen Motoren ausgerüstet worden. Bei aktuellen Modellen gebe es keine Probleme.

Volkswagen (Volkswagen vz) hatte bereits eingeräumt, dass es bei insgesamt rund 11 Millionen Fahrzeugen weltweit "Abweichungen" gebe. Eine genaue und vollständige Liste der betroffenen Modelle gibt es jedoch noch nicht.

BMW UND DAIMLER BEKRÄFTIGE: HABEN WEISSE WESTE

Die Konkurrenten BMW und Daimler bekräftigten, eine weiße Weste zu haben. "Grundsätzlich gilt: Bei der BMW Group wird nicht manipuliert", hieß es vom Münchner Hersteller. Auch ein Daimler-Sprecher betonte, es seien keinerlei Manipulationen an den Fahrzeugen des Konzerns vorgenommen worden.

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh forderte als Konsequenz aus dem Skandal eine grundlegende Überholung der Unternehmenskultur. "Wir brauchen für die Zukunft ein Klima, in dem Probleme nicht versteckt, sondern offen an Vorgesetzte kommuniziert werden. Wir brauchen eine Kultur, in der man mit seinem Vorgesetzten um den besten Weg streiten kann und darf", betonte er in einem Schreiben an die VW-Mitarbeiter, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

AUFSICHTSRAT BERÄT AM FREITAG ÜBER NACHFOLGE

Als VW-Chef komme nur "eine Persönlichkeit mit großem technischen und unternehmerischen Sachverstand und gleichzeitig großer sozialer Kompetenz" infrage. Am Freitag will der Aufsichtsrat über einen Nachfolger beraten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen, dass Porsche-Chef Matthias Müller der Favorit ist.

Der Skandal brachte eine ganze Industrie ins Zwielicht. Die Motoren wurden mit einer Software ausgestattet, die die Messung des Ausstoßes von Stickoxiden manipulierte. Klar ist, dass vier Reihen der Tochter Audi betroffen sind: Der Motor vom Typ EA 189 sei in Modellen des A1, A3, A4 und A6 verbaut worden, sagte ein Audi-Sprecher.

MEDIEN: WELLE VON SAMMELKLAGEN

Die genauen Baujahre und die Anzahl der Fahrzeuge könnten aber noch nicht genannt werden. Ob die Autos von den Software-Manipulationen betroffen seien, könne man ebenfalls noch nicht sagen, hieß es bei Audi. Auch der VW-Konzern selbst bereitet unter Hochdruck eine Liste der in die Abgas-Affäre einbezogenen Dieselautos vor.

Medienberichten zufolge kommt auf VW in den USA und Kanada eine Welle von Sammelklagen zu. Rund 40 solcher Klagen sind dort nach Informationen des NDR und der "Süddeutschen Zeitung" inzwischen bei Gerichten eingegangen. Kläger sind demnach vor allem private Autokäufer, in einem Fall auch ein Autohändler. VW würden Betrug, Vertragsbruch und weitere Gesetzesverstöße vorgeworfen, hieß es. Das Unternehmen habe bisher "keine Kenntnis, wann, wo, wie welche Klage anhängig ist", sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag.

MILLIARDENSTRAFE DROHT

In den USA droht Volkswagen eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar durch die US-Umweltbehörde EPA. Das Justizministerium in Washington soll wegen möglicher strafrechtlicher Vergehen ermitteln.

Nach Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig nimmt auch Italiens Justiz VW ins Visier. Die Staatsanwaltschaft in Turin nahm Ermittlungen auf, die in Italien zugelassene Fahrzeuge betreffen, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Auch Volkswagen selbst erstatte Anzeige. Wer von den Manipulationen wann im Konzern wusste, ist aber weiterhin unklar. Interne Untersuchungen laufen.

ÖKONOMEN FÜRCHTEN UM RUF DEUTSCHER EXPORTPRODUKTE

Ökonomen fürchten generell um den Ruf deutscher Exportprodukte. "Wir erleben, wie in der Finanzkrise, dass ein Vorfall systemische Krisenqualität erlangt hat", so der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, im "Handelsblatt".

Auch steht die Frage im Raum, ob andere Hersteller ebenfalls bei der Abgasmessung getrickst haben könnten. BMW, Daimler und Opel betonten, sich an alle gültigen Vorgaben gehalten zu haben. Die Grünen fordern von Dobrindt eine Überprüfung auch anderer Autobauer.

AUCH ANDERE ANTRIEBE SOLLEN UNTER DIE LUPE GENOMMEN WERDEN

Die Aktivisten, die den Diesel-Abgas-Skandal ins Rollen brachten, wollen auch andere Antriebsarten unter die Lupe nehmen und planen weitere Fahrzeugtests. Das sagte Peter Mock vom International Council on Clean Transportation (ICCT) der Branchenzeitung "Automobilwoche".

Ob weitere Autobauer technischer Manipulationen überführt werden könnten, sei "zurzeit noch nicht absehbar", meinte Mock. Schon jetzt allerdings legten "frühere Vergleiche von Messdaten aus Labor und Praxis zumindest den Schluss nahe, dass es auch bei anderen Herstellern größere Abweichungen geben könnte"./rek/jap/DP/jha

STUTTGART (dpa-AFX)

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