Neuer Vorstoß |
28.11.2021 14:22:00
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Zukunftsbranche KI: Google will Milliarden in Down Under investieren
• Unternehmen will Forschungsstandort stärken und Jobs schaffen
• Experten befürworten den Vorstoß
Wachstumsbranche KI
Künstliche Intelligenz ist zu einem wichtigen Forschungs- und Wirtschaftszweig geworden. Dominiert wird die Branche durch große Technologie-Konzerne wie Google, IBM oder Facebook. Google investiert nun auch in die KI-Forschung in Australien. Wie CNBC berichtet, hat das Unternehmen am Montag Pläne für die Errichtung eines Forschungslabors in der australischen Stadt Sydney vorgestellt. Damit könnte die Metropole künftig in die Liste der Städte aufgenommen werden, die bereits einen Ruf als KI-Hot-Spot errungen haben, wie San Francisco, London, Montreal, Paris oder auch New York. In dem Labor soll nicht nur Forschung zu künstlicher Intelligenz, sondern auch zu Quanten-Computern stattfinden.
Das Nachrichtenprotal CNBC hatte bereits im August 2021 berichtet, dass das Unternehmen ein Investitionsprogramm mit dem Namen "Digital Future Initiative" plane, das während einer Eröffnungsfeier für das neue Google-Hauptquartier in Sydney lanciert wurde. Mithilfe dieser Initiative soll die australische Infrastruktur für das Cloud-Computing ausgebaut werden und 6.000 neue Jobs entstehen. Außerdem werden Partnerschaften mit lokalen Organisationen und Universitäten angestrebt. Google beabsichtige demnach eine Billion Australische Dollar in die australische KI-Forschung zu investieren.
Wissenschaftler befürworten Vorstoß von Google
Gegenüber CNBC äußerten sich viele australische Wissenschaftler im Bereich der künstlichen Intelligenz positiv über die Pläne von Google, da die vorhandenen Möglichkeiten für Forscher im Land sehr begrenzt seien. Obwohl Google in der australischen Metropole einige Projekte betreibt, sind die Forschungsaktivitäten dennoch nicht mit denen anderer Großstädte, in denen das Unternehmen Headquarter betreibt, vergleichbar. Der australische KI-Forscher Stephen Merity bemängelte, dass derartige Investitionen und der Aufbau einer Forschungseinrichtung schon viel früher hätten erfolgen sollen, da es in Australien zwar viel Potenzial gebe, aber eben nur begrenzte Forschungsmöglichkeiten zur Verfügung stünden. Deshalb seien viele dazu gezwungen, das Land zu verlassen. Diejenigen, die geblieben seien, würden nicht ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt und seien unterfordert. Dies beträfe laut Merity das ganze Land.
Jonathan Kummerfeld, Dozent an der Universität von Sydney bemängelte gegenüber CNBC, dass lange Zeit keines der großen Technologie-Unternehmen ein eigenes Forschungslabor in Australien betrieb. Amazon eröffnete ein eigenes Forschungslabor in Adelaide, während sich Oracle und IBM in Melbourne niederließen. Nach Ansicht von Kummerfeld erhöhe sich durch die Stärkung des nationalen Forschungs-Sektors, die Bereitschaft der Unterhemden, weitere Büros in Australien zu eröffnen. Kummerfeld sieht in der steigenden Nachfrage an technischen Studiengängen und der wachsenden Anzahl an Doktoranden in diesen Bereich zwar eine Stärkung der Branche, die Anzahl an Jobs sei jedoch noch relativ gering.
Reaktion auf Kritik an Google?
Wie es bei CNBC weiter heißt, wurden die Investitionspläne der US-Amerikanischen Tech-Konzerne veröffentlicht, nachdem es zu erheblicher Kritik von Seiten des australischen Parlaments an ihrem Umgang mit Content-Erstellern gekommen war. Lokale Nachrichten-Produzenten, die Inhalte auf ihren Plattformen veröffentlicht hatten, wurden durch die jeweiligen Plattform-Betreiber nicht bezahlt, was kein unübliches Vorgehen darstellt. Für Teile des australischen Parlaments erschien diese Praktik aber als kritikwürdig. Als Reaktion darauf drohte der "Managing Director" von Google in Australien, Mel Silva damit, die Suchmaschine Google Search im Land zu blockieren. Würde eine entsprechende Gesetzesinitiative Erfolg haben, wäre Australien das erste Land, das Technologie-Firmen rechtlich dazu verpflichtet, für Nachrichteninhalte, die auf ihren Plattformen veröffentlicht werden, zu bezahlen.
M. Wieser / Redaktion finanzen.at
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