Zündschloss-Probleme |
17.06.2014 17:27:48
|
General Motors muss 20 Millionen Wagen reparieren
Eine Reihe tödlicher Unfälle wegen fehlerhafter Zündschlösser bei älteren Kompaktwagen hatten die Rückrufwelle zu Jahresbeginn ausgelöst. Der technische Defekt mutierte zum Skandal, nachdem herauskam, dass GM-Ingenieure das Problem seit mehr als zehn Jahren kannten, aber nichts geschah. Auch von Opel sind einige Tausend Roadster vom Typ GT betroffen, die auf einem US-Modell basieren.
"Das ist eine tragische Angelegenheit, die niemals hätte geschehen dürfen und die niemals wieder geschehen darf", erklärte Barra in einer vorbereiteten Stellungnahme für den Ausschuss, die bereits am Dienstag veröffentlicht wurde. Sie versprach, "nicht zu ruhen" bis sich die Firmenkultur beim Umgang mit Mängeln geändert haben; dazu habe sie eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. "Ich will, dass niemand bei GM vergisst, was passiert ist."
Die neue Konzernchefin lässt gezielt nach Mängeln fahnden, was die galoppierende Anzahl der Rückrufe erklärt. Manche Autos müssen auch wegen mehrerer Fehler in die Werkstätten. Die veranschlagten Kosten für die Reparaturen liegen bei mittlerweile rund 2 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro).
Die Aufarbeitung früherer Fehler stellt für GM nicht nur einen finanziellen Kraftakt dar: Im ersten Quartal hatte der Konzern 1,3 Milliarden Dollar für Reparaturen zur Seite gelegt und deshalb einen Gewinneinbruch verbucht. Im zweiten Quartal werden weitere 700 Millionen Dollar fällig. Es bedeutet auch eine logistische Herausforderung, da in vielen Fällen die Ersatzteile in der ausreichenden Stückzahl erst hergestellt und schließlich von den Werkstätten eingebaut werden müssen. Dies wird Monate dauern.
General Motors startete am Montag die Rückrufe Nummer 39 bis 44 in diesem Jahr. Den mit Abstand größten Brocken machten 3,4 Millionen Limousinen weltweit aus, bei denen der Zündschlüssel während der Fahrt ähnlich wie bei den Kompaktwagen zurückspringen kann. Das schaltet Bremskraftverstärker, Servolenkung und möglicherweise die Airbags aus.
Vom Rückruf sind mehrere Modelle der US-Marken Chevrolet, Buick und Cadillac aus den Jahren 2000 bis 2014 betroffen, wovon aber nur noch ein Modell aktuell auf dem Markt ist. Opel-Modelle wurden nicht genannt. GM wird den Zündschlüssel überarbeiten oder austauschen. Bei den zurückgerufenen Kompaktwagen wechselt GM hingegen das Zündschloss beziehungsweise einen zu schwach ausgelegten Schalter aus.
GM wisse bei den Limousinen von acht Unfällen mit sechs Verletzten, erklärte der Konzern in Detroit. Bei Unfällen mit den Kompaktwagen waren nach Firmenangaben 13 Menschen gestorben; Verbraucherschützer kommen sogar auf mehr als 300. Seit Monaten sind US-Medien voll von Geschichten über Unfallopfer.
GM hat dieses unrühmliche Kapitel seiner Firmengeschichte von Anwalt Anton Valukas aufarbeiten lassen. Jüngst wurde der fertige Bericht vorgestellt. Dabei kamen schwere Versäumnisse innerhalb des Unternehmens ans Licht. 15 Mitarbeiter mussten gehen. Dies wird das Thema in der Kongressanhörung am Mittwoch sein. Barra hatte bereits Ende März/Anfang April zweimal vor Ausschüssen ausgesagt. Nun wird auch Valukas sprechen.
GM musste wegen der Schlampereien mit den Zündschlössern bei den Kompaktwagen bereits eine Strafe von 35 Millionen Dollar zahlen. Zudem laufen zahlreiche Klagen gegen das Unternehmen von Autobesitzern und Unfallopfern oder deren Familien. Die weitaus meiste Zahl der problematischen Wagen wurden in den USA verkauft, dahinter folgen Kanada und Mexiko./das/DP/jha
DETROIT (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu General Motorsmehr Nachrichten
28.11.24 |
S&P 500-Papier General Motors-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in General Motors von vor 10 Jahren eingefahren (finanzen.at) | |
26.11.24 |
Handel in New York: S&P 500 letztendlich im Aufwind (finanzen.at) | |
26.11.24 |
Optimismus in New York: So entwickelt sich der S&P 500 am Nachmittag (finanzen.at) | |
26.11.24 |
Börse New York in Grün: S&P 500 im Plus (finanzen.at) | |
26.11.24 |
Börse New York: S&P 500 präsentiert sich zum Start fester (finanzen.at) | |
25.11.24 |
GM set to enter Formula One motor racing under its Cadillac brand (Financial Times) | |
25.11.24 |
General Motors-Aktie mit Gewinnen: Cadillac steigt in Formel 1 ein (dpa-AFX) | |
21.11.24 |
S&P 500-Wert General Motors-Aktie: So viel hätten Anleger an einem General Motors-Investment von vor 5 Jahren verdient (finanzen.at) |
Analysen zu General Motorsmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
General Motors | 52,88 | -0,23% |