Zu geringe Volatilität |
27.07.2017 10:51:00
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Deutsche Börse-Aktie tiefrot: Deutsche Börse verfehlt Erwartungen und stellt Ergebnisziel in Frage
Während sich die Tochter Clearstream sowie das Eurex-Zinsgeschäft gut entwickelten, machte den Eschbornern die anhaltend niedrige Volatilität, die zu geringeren Handelsaktivitäten im Kassamarkt und bei den Index- und Aktienderivaten an der Eurex führte, zu schaffen. Der Periodenüberschuss sank auf 180 Millionen Euro von 190 Millionen Euro im Vorjahr.
Zuwachs bei Eurex fällt minimal aus
Bei Clearstream ging es mit Erlösen auf 216 nach 196 Millionen Euro im Vorjahr nach oben. Der Zuwachs beim wichtigsten Geschäftsbereich Eurex auf 263 von 262 Millionen Euro fiel minimal aus. Die Nettoerlöse bei Aktienindexderivaten fielen auf 109 nach 117 Millionen Euro im Vorjahr, bei Aktienderivaten ging es auf 10,5 von 10,9 Millionen Euro nach unten. Commodities entwickelte sich mit Erlösen von 49 nach 54 Millionen ebenfalls schwächer als im Vorjahr.
Die bereinigten operativen Kosten lagen mit 245 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Kosten wurden um 26 Millionen Euro bereinigt, ein Betrag der im Wesentlichen als einmalige Aufwendung für Fusionen und Restrukturierungen sowie Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten anfiel.
Selbst unteres Ende der Ergebnisspanne ist in Gefahr
Die Deutsche Börse setzt nun ein Fragezeichen hinter das Erreichen der unteren Spanne der Ergebnisprognose. Diese sei nur zu schaffen, sollte sich die Zyklik im zweiten Halbjahr 2017 verbessern, warnt die Börse. Mit Zyklik ist vor allem die Volatilität an den Finanzmärkten sowie die Entwicklung an den Zinsmärkten gemeint.
In den Worten von Finanzvorstand Gregor Pottmeyer: "Obwohl die Geschäftsentwicklung ... insgesamt leicht unter unseren Erwartungen lag, ist es weiterhin möglich, das untere Ende unserer Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zu erreichen. Voraussetzung hierfür ist eine Verbesserung des zyklischen Umfelds im zweiten Halbjahr."
Auf dem Investorentag Mitte Juni in London hatte die Deutsche Börse ihre Wachstumsziele noch bis 2019 verlängert. Die Börse strebt ein jährliches Wachstum der Nettoerlöse von jährlich 5 bis 10 Prozent an. Mit dem Gewinn soll es um 10 bis 15 Prozent pro Jahr nach oben gehen. Zuvor galten diese Ziele nur bis 2018.
Spannend könnte nun die Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstag werden, und das nicht nur wegen der enttäuschenden Geschäftsentwicklung. Denn die Zahlen werden überschattet von den laufenden Ermittlungen gegen die Deutsche Börse und deren Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter. Hier könnten die Analysten durchaus nachfragen.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat klargestellt, dass gegen Kengeter weiter wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt wird. Die Deutsche Börse hatte zuvor in einer Ad-hoc-Mitteilung eine Einstellung des Verfahrens gegen Kengeter in Aussicht gestellt. Die Ermittlungen sind nicht nur peinlich. Sie stehen auch einer Vertragsverlängerung von Börsenchef Carsten Kengeter im Weg.
UBS empfiehlt Papier weiter zum Kaufen
Die Schweizer Großbank UBS hält trotz dieser Einschränkung an ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 110 Euro fest. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) des Börsenbetreibers habe die Konsensschätzung zwar leicht verfehlt, schrieb Analyst Michael Werner in einer Studie vom Donnerstag. Positiv wertete er jedoch Verbesserungen im Geschäft mit Indizes.
Trotz des geplatzten Zusammenschlusses mit der Londoner Börse war das Papier der Deutschen Börse im Juni auf mehr als 98 Euro gestiegen. Dann bröckelte der Kurs wieder ab. Vom Jahresbeginn an gerechnet ist die Deutsche Börse aber immer noch einer der am besten gelaufenen Werte im Dax mit einem Plus von 16 Prozent, wohingegen der Leitindex um 7 Prozent zulegte. Die Aktie der Deutschen Börse muss im Xetra-Handel am Donnerstag Federn lassen und verliert zeitweise mehr als 3,8 Prozent.
DJG/mpt/jhe
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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