Portfolio ausbalancieren 17.02.2021 17:52:00

Zalando-Aktie rutscht schlussendlich deutlich ab: Kinnevik will Zalando-Anteile an eigene Aktionäre weitergeben

Zalando-Aktie rutscht schlussendlich deutlich ab: Kinnevik will Zalando-Anteile an eigene Aktionäre weitergeben

Wie die Kinnevik AB mitteilte, will sie die Beteiligung an dem Berliner MDAX-Konzern an die eigenen Aktionäre weiterreichen. Basierend auf dem Schlusskurs von Zalando am 15. Februar wird das Transaktionsvolumen 55,1 Milliarden schwedische Kronen oder umgerechnet 5,5 Milliarden Euro betragen.

Kinnevik will sein Portfolio mit dem Schritt besser "ausbalancieren" und sich stärker auf jüngere und zumeist nicht börsennotierte Wachstumsunternehmen konzentrieren. Die Schweden halten 54 Millionen Zalando-Aktien, was etwa 21 Prozent des Aktienkapitals entspricht. Die Aktie der Zalando SE ist am Dienstag mit 102,35 Euro aus dem Handel gegangen, womit der Konzern auf eine Marktbewertung von 25,9 Milliarden Euro kommt.

Die Distribution der Aktien soll im zweiten Quartal 2021 über die Bühne gehen. Die Hauptversammlung von Kinnevik wird auf den 29. April vom 10. Mai vorgezogen. Aktionäre, die 30 Prozent des Aktienkapitals von Kinnevik und 50 Prozent der Stimmrechte repräsentieren, haben zugesagt, bei der Hauptversammlung für diese Maßnahme zu stimmen.

Kinnevik-Pläne holen Zalando-Aktie vom Rekordhoch - DAX rückt näher

Deutlich abwärts gegangen ist es am Mittwoch für die Aktien von Zalando nach Plänen des Großaktionärs Kinnevik, Zalando-Aktien an seine Anteilseigner weiterzureichen. Als Schlusslicht im MDAX der mittelgroßen Werte verloren die Anteile des Online-Modehändlers bis zum Handelsschluss 6,48 Prozent auf 95,72 Euro.

Die Ankündigung von Kinnevik beendete somit erst einmal die Kursrally der Zalando-Papiere und wirft sie zurück auf das Niveau von Anfang Februar. Erst am Vortag hatten sie mit 103,25 Euro ein weiteres Rekordhoch erreicht. Gemessen am Corona-Crashtief im vergangenen März sind sie trotz des aktuellen Abschlags dreieinhalb mal so viel wert.

Zalando profitiert davon, dass die Menschen immer mehr online einkaufen. Das Unternehmen ist einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie und zählt seit längerem schon zu den Aspiranten für den Aufstieg in den DAX. Da der Streubesitz wegen der aktuellen Kinnevik-Pläne weiter steigen wird, dürften sich die Chancen für Zalando auf eine Mitgliedschaft im deutschen Leitindex weiter verbessern.

Zunächst aber belastet das Vorhaben von Kinnevik. Nicht alle Kinnevik-Anteilseigner dürften an ihren neuen Zalando-Aktien festhalten, nachdem sie zuvor von Kinnevik weitergereicht worden seien, schrieb Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank in einer aktuellen Einschätzung. Deshalb sei ein Aktienüberhang sehr wahrscheinlich.

Mit einem Kursziel von 113 Euro ist Riemann für Zalando aber weiter optimistisch - wie auch Mark Josefson vom Analysehaus Pareto Securities, dessen Kursziel für Zalando 114 Euro lautet. Mit der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Kinnevik verliere der Online-Modekonzern zwar einerseits einen Großaktionär, der lange unterstützt habe, andererseits erhöhe sich durch den Verkauf der Streubesitz der Aktien und mache so die Investmentstory von Zalando nur noch attraktiver, schrieb Josefson.

Die Skandinavier waren schon 2010 bei Zalando eingestiegen und damit vor dem Börsengang des 2008 als Schuh-Onlinehändler gegründeten Unternehmens. In der Vergangenheit hatte Kinnevik bereits seine Beteiligung reduziert, ist aber mit 21 Prozent aktuell weiter der größte Investor von Zalando.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)

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Bildquelle: nitpicker / Shutterstock.com

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