Umsatz stagniert 04.03.2015 13:11:50

Zahlen und Ziele beenden Rekordlauf der Henkel-Aktie

Anleger nahmen Gewinne mit - wie bereits von Händlern und Analysten nach einer ersten Auswertung der Zahlen und Ziele erwartet worden war. Am späteren Vormittag büßten die Vorzugsaktien des Konsumgüter- und Klebstoff-Herstellers im leicht schwächeren DAX über vier Prozent auf 101,15 Euro ein. Allerdings hatten sie erst am Dienstag bei 107,70 Euro den höchsten Stand seit ihrem Börsengang im Jahr 1985 erklommen. Seit Jahresbeginn sind sie konform mit dem Leitindex um 14 Prozent gestiegen.

MARGENPROGNOSE ENTTÄUSCHT

Seit ihrem letzten größeren Tief Mitte Oktober 2014 ging es für die Henkel-Vorzüge sogar um mehr als 40 Prozent hinauf. Damals hatte Merrill-Lynch-Analystin Pinar Ergun die Aktie wegen eingetrübter Konjunkturaussichten und die dafür anfällige Klebersparte des Konzerns gleich um zwei Stufen auf "Underperform" abgestuft.

Über die nun vorgelegte Jahresbilanz äußerte sich Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank zwar zufrieden, ist aber enttäuscht über die Erwartung des Managements an die operative Marge für 2015. Nachdem die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vorjahr bei 15,8 Prozent gelegen hat, soll sie nun nur minimal auf etwa 16 Prozent zulegen.

EBIT-WACHSTUM GERINGER ALS ERHOFFT

Positiv überraschte Analyst Sturm hingegen, dass der Hersteller von Persil-Waschmittel und Schwarzkopf-Shampoo den Gewinn je Aktie (EPS) ohne Berücksichtigung von Sondereffekten um zehn Prozent steigern will. Den Umsatz will Henkel organisch - also ohne den Einfluss von Währungen sowie Zu- und Verkäufen - um drei bis fünf Prozent steigern. 2014 hatte der Konzern das untere Ende dieser Spanne erreicht.

Analyst Andrew Wood vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach ungeachtet auch negativer Aspekte von einem "soliden 2014" bei Henkel. Allerdings bemängelte er das Ebit-Wachstum im vierten Quartal. Das sei neu bei Henkel, schrieb Wood, denn die Anleger wären gewohnt, dass der Konzern trotz einer Umsatzschwäche bei den Margen und beim EPS besser abschneide als prognostiziert. "Diesmal war es genau umgekehrt", sagte Wood, der darin ebenfalls einen Grund für die aktuelle Aktienschwäche sieht.

/ck/zb/das

FRANKFURT (dpa-AFX)

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