21.07.2017 17:53:43

XETRA-SCHLUSS: Starker Euro und Autos reißen DAX in die Tiefe

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Freitag mit schweren Verlusten aus dem Handel gegangen. Neben dem hartnäckig festen Euro war der Automobilsektor Hauptbelastungsfaktor. Laut dem Magazin Der Spiegel soll sich die deutsche Autoindustrie seit den Neunzigerjahren in geheimen Arbeitskreisen über die Technik, Kosten, Zulieferer und sogar über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgesprochen haben. Im Handel war von einem neuen Rückschlag für den ohnehin angezählten deutschen Automobilsektor die Rede.

   Der Dax verlor 1,7 Prozent auf 12.240 Punkte. Daneben drückte der feste Euro. Die Einheitswährung stand zu Börsenschluss bei 1,1652 Dollar und damit nur unwesentlich unter dem Zweijahreshoch von 1,1678 Dollar. EZB-Präsident Mario Draghi war den Anlegern am Donnerstag auf der EZB-Sitzung nicht taubenhaft genug aufgetreten. Die EZB hält sich alle Optionen offen - insbesondere auch die Option, dass die Zentralbank im September ein Tapering der EZB-Bilanz ankündigt.

Neuer Imageschaden für die deutsche Autoindustrie

Im DAX standen die Aktien der Autohersteller unter massivem Abgabedruck. BMW verloren 2,6 Prozent, Daimler 2,1 Prozent und VW 3,6 Prozent. Auch die Zulieferbranche litt - Continental verbilligten sich um 3,1 Prozent und für LEONI ging es 3,2 Prozent nach unten. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte dies für die Industrie "sehr teuer" werden, ganz zu schweigen vom drohenden Image-Schaden, hieß es im Handel. "Es stellt sich die Frage, wie sie das wieder hinbiegen wollen", sagte ein Teilnehmer.

   Nach Einschätzung von Evercore muss man die Vorwürfe ernst nehmen. Analyst Arndt Ellinghorst schließt eine Strafe, die in die Hunderte von Millionen Euro oder sogar einen niedrigen Milliardenbetrag gehen könnte, nicht aus. Entscheidend werde sein, wie die EU die Dauer und die Schwere der Kartellabsprachen beurteile. Zugleich gibt Evercore Entwarnung: Letztlich seien diese Summen für die cashstarke Branche verkraftbar.

ACS könnte für Abertis bieten - HOCHTIEF fallen

Mit Abschlägen von 5,5 Prozent reagierten Hochtief auf eine mögliche Offerte von ACS für Abertis. Im Handel wurde spekuliert, dass ACS ihre Hochtief-Beteiligung oder Teile hiervon zur Disposition stellen könnte. ACS ist Mehrheitsaktionär von Hochtief und hält fast 72 Prozent der Anteile. Renta 4 hält ein Gegengebot von ACS für Abertis wegen der hohen Kosten für eher unwahrscheinlich. Eine mögliche ACS-Offerte für Abertis wird auf mindestens 32 Milliarden Euro veranschlagt.

   Die Geschäftszahlen von Sartorius aus dem TecDax wurden als enttäuschend beschrieben. Vor allem der Ordereingang liege deutlich unter der Erwartung. Entsprechend fielen die Aktien um 4,4 Prozent. Infineon im DAX gaben 4,7 Prozent nach, sie wurden von Exane BNP auf "Underperform" abgestuft. ADVA Optical setzten ihre Talfahrt am zweiten Tag nach ihren enttäuschenden Quartalszahlen fort und brachen um weitere 11,4 Prozent ein. Hauck & Aufhäuser hatte die Aktie gleich um zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" gesenkt.

   Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 136,8 (Vortag: 107,3) Millionen Aktien im Wert von rund 5,82 (Vortag: 3,93) Milliarden Euro. Es gab einen Kursgewinner und 29 -verlierer.

=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.240,06 -1,66% +6,61% DAX-Future 12.236,50 -1,49% +6,94% XDAX 12.245,54 -1,62% +6,97% MDAX 24.556,07 -1,21% +10,67% TecDAX 2.274,87 -0,74% +25,56% SDAX 11.059,68 -0,50% +16,18% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 162,38 41 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

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   July 21, 2017 11:53 ET (15:53 GMT)

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