XETRA-SCHLUSS/Die Luft ist raus - Bankaktien werden verkauft

   Von Benjamin Krieger

   An der Börse scheint die Luft erst einmal raus zu sein. Der DAX, der am Montag trotz eines erneuten Rekordhochs den Sprung über 10.000 Punkte knapp verpasst hatte, gab um 0,3 Prozent auf 9.920 Punkte nach. "Wie ein Kaninchen auf die Schlange starren die Börsianer zurzeit auf die EZB-Sitzung und stellen bis dahin fast sämtliche Handelsaktivitäten ein", sagte Jens Klatt von Forex Capital Markets. So sei es erneut nichts geworden mit dem Sprung des Dax über die Marke von 10.000 Punkten.

   Am Donnerstag entscheidet die Euro-Notenbank über Zinssenkungen und zusätzliche geldpolitische Impulse. "Die Wahrscheinlichkeit einer positiven Überraschung durch die Maßnahmen der Notenbank sinkt", stellte Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg fest. Denn eine Zinssenkung sei auf dem gegenwärtigen Kursniveau von den Märkten bereits vorweggenommen.

   Bankaktien wurden gemieden. Commerzbank verloren 3,4 Prozent, Deutsche Bank gaben um 0,4 Prozent nach und Aareal Bank um 1,7 Prozent. Ein Händler sprach von Zurückhaltung angesichts der mit der EZB-Sitzung verbundenen Risiken für die Branche. Für die Gelder, die Geschäftsbanken bei der EZB hinterlegen, dürfte der Zinssatz negativ werden. Banken müssen also künftig die EZB dafür bezahlen, dass sie liquide Mittel bei ihr hinterlegen. Für die Banken wäre dies Neuland.

   Zudem sei noch unklar, mit welchen Mitteln die EZB die Geldhäuser zu einer vermehrten Kreditvergabe an die lahmende Wirtschaft großer Teile der Eurozone animieren will. Und schließlich seien die Prognosen der Marktakteure für die Maßnahmen der EZB "so uneinheitlich wie selten vor einer EZB-Sitzung". Diese Unsicherheiten hätten auf den Kursen der Banken gelastet.

   Osram-Aktien verloren 3 Prozent. Der Hersteller von Lichttechnik, der erst vor kurzem die Umsatzprognose gesenkt hat, verliert den Technik-Chef Peter Laier. Grund hierfür sind laut Osram "unterschiedliche Auffassungen im Vorstand über die Führung und Ausrichtung der Geschäfte des Unternehmens".

   Bayer-Aktien gaben um 1,1 Prozent nach. CEO Marijn Dekkers wird den Konzern 2016 verlassen. Diese Nachricht war an der Börse jedoch keine Überraschung, der Kurs reagierte auf die Nachricht nicht mehr.

   DJG/bek/ros

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   June 03, 2014 11:53 ET (15:53 GMT)

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