"Project X" |
05.05.2022 22:47:00
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"X Holdings" gegründet: Kommt nun die Dachgesellschaft für alle Konzerne von Elon Musk?
• "X Holdings" ins Leben gerufen
• Mega-Musk-Konzern in der Mache?
Twitter nimmt Musks Übernahmeangebot an
Auch wenn Unternehmer Elon Musk vor allem durch seine Führungsposition beim E-Autobauer Tesla bekannt ist, ruht sich der reichste Mensch der Welt nicht auf der Führung eines einzigen Unternehmens aus. Neben dem Raumfahrtunternehmen SpaceX und dem Neurotechnologie-Konzern Neuralink ist der Tausendsassa auch beim Tunnelbauer The Boring Company involviert. Zuletzt machte Musk außerdem mit der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter von sich reden. Kurz nachdem der Tesla-Chef mit einem Anteil von 9,2 Prozent aller Twitter-Aktien zum größten Aktionär des Social-Media-Konzerns wurde, kündigte er an, den Dienst vollständig übernehmen zu wollen. Äußerte sich die Twitter-Führung anfangs noch ablehnend gegenüber den Akquisitionsplänen, stimmte der Verwaltungsrat Musks Angebot dann doch überraschend zu. Nun müssen nur noch die Aktionäre dem Kauf zustimmen und genügend Anteile an Musk abtreten.
Milliarden-Finanzierung laut Musk gesichert
Musk will jede Twitter-Aktie mit 54,20 US-Dollar entlohnen. Damit wäre der Deal etwa 43 Milliarden US-Dollar schwer. Um mindestens diesen Betrag zu stemmen, sicherte Musk der Konzernführung Kredite über 25,5 Milliarden US-Dollar zu und wolle außerdem Aktien im Wert von insgesamt etwa 21 Milliarden US-Dollar veräußern, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Zwar kann sich der Unternehmer ans Revers heften, der reichste Mensch der Welt zu sein, das Vermögen von zuletzt 258 Milliarden US-Dollar (Stand vom 4. Mai 2022) besteht jedoch hauptsächlich aus Tesla-Aktien und Anteilen von SpaceX, die im Vergleich zu den Papieren des E-Autobauers aber nicht an der Börse gehandelt werden.
"X Holdings" soll Zahlung für Twitter-Übernahme abwickeln
Bei der Abwicklung des Übernahmebetrags könnte dem Entrepreneur die Gründung drei neuer Firmen zugutekommen, die durch ein Formular publik wurde, welches der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC vorliegt. Auffällig ist, dass alle drei Neugründungen durch den Buchstaben X im Namen hervorstechen. So wird Musk in den Unterlagen vom 20. April als Vorsitzender, Finanzverwalter und Schriftführer von "X Holdings I" und "X Holdings II" geführt, bei "X Holdings III" wird er als Mitglied bezeichnet. Die drei neuen Unternehmen werden in dem Antrag als "Project X" zusammengefasst und wurden offenbar gegründet, um die Twitter-Übernahme formal abzuschließen und die dafür notwendigen Kredite abzuwickeln.
"X"-Bezeichnung zieht sich durch Musk-Projekte
Dass die neuen Firmen auf den Namen X Holdings hören, dürfte dabei kein Zufall sein. So findet sich der Buchstabe X in zahlreichen Projekten Musks: Nicht nur hört Musks Weltraumraketenbauer auf den Namen SpaceX, Tesla hat mit dem Model X außerdem einen Oberklasse-Wagen im Programm. Darüber hinaus gehört dem Unternehmer die Domain X.com. Das gleichnamige Online-Zahlungsunternehmen wurde 1999 von Musk mitgegründet und fusionierte 2000 mit der damaligen PayPal-Mutter Confinity. Erst nach der Übernahme wurde die Umbenennung in PayPal vorgenommen. 2017 kaufte Musk die Domain dann von PayPal zurück. "Danke PayPal, dass ich X.com zurückkaufen kann! Keine Pläne im Moment, aber es hat großen sentimentalen Wert für mich", schrieb Musk damals auf Twitter.
Thanks PayPal for allowing me to buy back https://t.co/bOUOejO16Y! No plans right now, but it has great sentimental value to me.
- Elon Musk (@elonmusk) July 11, 2017
Tesla & Co. bald unter X-Dachgesellschaft?
Könnte mit "Project X" nun aber die Gründung einer Dachgesellschaft für die Musk-Konzerne bevorstehen? Bereits 2012 äußerte sich der Tesla-Chef öffentlich zu Überlegungen, eine Holding-Firma für Tesla und SpaceX zu gründen, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" schreibt. "Ich fange an, darüber nachzudenken, ob es Sinn machen würde, eine Muttergesellschaft zu gründen, die die Aktien besitzen würde", so Musk in einer Fragerunde des Auto-Portals Jalopnik.com. "Ich bin mir nicht sicher, ob das machbar oder sinnvoll ist, aber ich denke darüber nach."
2020 schlug der YouTuber Dave Lee, der eigenen Angaben zufolge bereits seit 2012 in Tesla-Aktien investiert ist, Musk via Twitter vor, eine Holdinggesellschaft mit dem Namen "X" zu gründen. Diese solle "das Überleben und den Fortschritt der Menschheit" gewährleisten und Tesla, SpaceX, Neuralink und The Boring Company umfassen. "Gute Idee", schrieb Musk dazu nur.
Good idea
- Elon Musk (@elonmusk) December 23, 2020
Unterschiedliche Investorenbasis
Anfang April erklärte Musk im Interview mit "TED"-Geschäftsführer Chris Anderson, dass eine Zusammenlegung aller Konzerne des Unternehmers einige Herausforderungen mit sich bringen könne. "Ich meine, es ist schwierig, weil Tesla ein börsennotiertes Unternehmen ist und die Investorenbasis von Tesla und SpaceX und sicherlich auch von Boring Company und Neuralink sehr unterschiedlich ist", so der Konzernleiter. "Boring Company und Neuralink sind winzige Unternehmen."
SpaceX-IPO mit hohen Kosten verbunden
Auch zu einem möglichen Börsengang von SpaceX, dem viele Musk-Fans bereits seit Jahren entgegenfiebern, äußerte sich der Tesla-CEO. "Das Leben auf mehreren Planeten liegt außerhalb des normalen Zeithorizonts der Wall-Street-Analysten", witzelte Musk. "Ich würde der Öffentlichkeit gerne die Möglichkeit geben, Anteile an SpaceX zu erwerben, aber ich meine, die Kosten, die mit einem öffentlichen Unternehmen verbunden sind, sind hoch. Ich meine, als öffentliches Unternehmen wird man ständig verklagt. Es kostet eine ganze Menge ... Zeit und Mühe, um mit diesen Dingen umzugehen." Im Februar wurden die Aktien von SpaceX im Verhältnis zehn zu eins geteilt, was die Hoffnung auf ein baldiges öffentliches Listing erhöhte.
Es bleibt also abzuwarten, wie es mit den Musk-Konzernen weitergeht. Mögliche Hinweise auf einen Mutterkonzern für Tesla, SpaceX, Neuralink, The Boring Company - und womöglich Twitter - könnten aber im Rahmen der fortschreitenden Übernahme des Kurznachrichtendiensts veröffentlicht werden.
Redaktion finanzen.at
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