28.04.2014 13:58:00
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Wr.Städtische wächst weiter moderat, auch 2014 weniger Kosten/Schäden
Wie im Gesamtgeschäft nahm man laut Lasshofer auch in Schaden/Unfall bis März um 3 Prozent mehr ein, in der privaten Krankenversicherung rund 2 1/2 Prozent mehr. Das Plus in der Lebensversicherung stamme maßgeblich von den um 30 Prozent gekletterten Einmalerlägen, die nach der Verkürzung der Mindestlaufzeit für über 50-Jährige (von 15 auf 10 Jahren) regelrecht boomen. Gegen laufende Prämie gab es dagegen ein Minus von 2 1/2 Prozent im 1. Quartal, "wegen einer schleppenden Wiederveranlagung analog der gesunkenen Sparquote".
2013 nahm die Wiener Städtische 2,25 Mrd. Euro Prämie ein und hielt damit bei 13,5 Prozent Marktanteil; an Leistungen wurden 1,7 Mrd. Euro ausbezahlt. In Schaden/Unfall wuchs man um 3,2 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro (davon in Kfz 3,2 Prozent auf 340 Mio. Euro, über Markt). Leistungen zahlte man in Schaden/Unfall 686 Mio. Euro aus, allein in der Sturmschadensparte waren es aufgrund der Hochwasserschäden von Sommer um 10,7 Prozent mehr als 2012.
Trotz 43 Mio. Euro Zahlungen für 4.000 Hochwasser-Schäden (davon 10 Prozent im Eigenbehalt, der Rest durch Rückversicherung gedeckt), verbesserte die "Städtische" die Combined Ratio (Schäden und Kosten gemessen an den Prämien) auf 93,9 (95,4) Prozent. Heuer sei die Schadenquote bisher knapp 2 Prozentpunkte besser, die Combined Ratio durch Kostenerfolge aber um über 2 Prozentpunkte niedriger.
Heuer zu Jahresbeginn sei der "fehlende Winter" hilfreich gewesen in der Auto-Haftpflicht, der Kfz-Kasko, aber auch bei Frostschadenversicherungen. "Wenn das so weitergeht, wird 2014 versicherungstechnisch ein gutes Jahr", so Lasshofer. Die Verhandlungen um die Rückversicherungsprämien seien "nicht weich", räumte er ein, daher könnten höhere Frequenzen - nicht heuer, aber später - auf die Erstversicherungsprämien durchschlagen. Bei Naturkatastrophen wäre eine breit gestreute Pflichtversicherungs-Variante günstiger als die derzeitige individuelle privatrechtliche Versicherungsdeckung, plädierte der Städtische-Generaldirektor.
In der Lebensversicherung, in der die Städtische die Marktführung 2012 an die Schwester "s" abgeben musste, leidet man im laufenden Geschäft laut Lasshofer weiterhin an einem "Prämienabrieb" durch die gesunkenen Sparquoten - obwohl die Gesamtverzinsung mit 3,25 Prozent "nicht unattraktiv" sei. Einem Aufstocken bestehender Polizzen stehe man bei höherprozentigen Verträgen (im Schnitt liegt der Rechnungszins bei 2 1/2 Prozent, es gibt aber auch noch Vierprozenter) reserviert gegenüber. Die Wiederveranlagungsquote in der Sparte Leben sei mit rund 60 Prozent aber gut.
Die Reform der Prämiengeförderten Zukunftsversorge (PZV) mit den breiteren und niedrigeren Aktienquoten-Erfordernissen hat laut Lasshofer gegriffen. Bei den Kunden sei "die Verunsicherung etwas weg, und die Nachfrage steigt". In ganz Österreich laufen 1,6 Mio. solche Verträge, bei der Städtischen - sie nennt das Produkt "Prämienpension" - sind es 250.000 Verträge. Die Laufzeit liege im Schnitt bei 31 Jahren, über 90 Prozent würden die Varianten mit den niedrigsten Aktienquoten wählen. Stärker angekurbelt werde die Altersvorsorge nach den Einblicken ins Pensionskonto, die ab Juni möglich sein sollen. Dann werde sich zeigen, "dass die Pensionslücken tendenziell größer sind als man landläufig glaubt". Im Internet kann man die Lücke aber jetzt schon bei der Städtischen berechnen.
Noch im Dornröschenschlag verharrt die private Pflegeversicherung. Von den österreichweit 60.000 Verträgen hat allein 21.000 die Wiener Städtische. Die Leistungen ab der Pflegestufe 3 zu verdoppeln, koste relativ wenig, betonte Lasshofer und verwies darauf, dass die Zahl der Pflegegeldbezieher bis zum Jahr 2050 voraussichtlich von 450.000 auf 900.000 Menschen klettern werde.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) hat die Wiener Städtische 2013 um 10,2 Prozent auf 239 Mio. Euro gesteigert. Bei den Eigenmitteln erfülle man die Solvency-I-Quote zu rund 250 Prozent: "460 Mio. Euro brauchen wir - aber wir haben 1,1 Mrd. Euro." Auch nach den neuen, ab 2016 geltenden Solvency-II-Regeln sei man "sehr gut kapitalisiert"; das Phasing-In ins neue Regelwerk laufe bereits.
Aktuell beschäftigt die Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group in Österreich rund 3.500 Mitarbeiter und 142 Lehrlinge. Als größter Ausbildner der heimischen Versicherungsbranche suche man weiter Lehrlinge, zudem neue Mitarbeiter für den Außendienst. Am Regionalitätsprinzip halte man mit 140 Geschäftsstellen und 9 Landesdirektionen weiter fest, sagte Lasshofer.
(Schluss) sp/itz
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