14.12.2012 16:29:32

WOCHENAUSBLICK: Wenig Bewegung erwartet - Haushaltsstreit weiter im Fokus

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Experten rechnen in der kommenden Woche mit wenig Bewegung am deutschen Aktienmarkt. Nachdem der Dax (DAX) in dieser Woche auf den höchsten Stand seit Januar 2008 gestiegen war, könnten die US-Haushaltsverhandlungen für Unsicherheit sorgen. Diese "bieten keine harmonische Hintergrundmusik für Anlagekäufe noch vor dem Jahresultimo", sagte Investmentanalyst Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg. Auf der anderen Seite bestehe für die in Aktien investierten Anleger aber kein Grund, sich noch von Positionen zu trennen. Die Bücher seien so gut wie geschlossen.

 

    Daneben verweist Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen darauf, dass sich der inzwischen sehr ausgeprägte Optimismus kurzfristig orientierter Anleger in den nächsten Wochen als Kursbremse erweisen könnte. Schließlich hätten sich derartige Stimmungshochs in der Vergangenheit häufig als Vorboten einer Korrektur erwiesen. Spannend wird es allerdings zum Ende der Woche: Am Freitag steht der sogenannte "Hexensabbat" an, der für Kursschwankungen sorgen kann. An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Kleinanleger können bei diesem "Hexentreiben" allerdings meist nur zuschauen.

 

EXPERTEN MIT BLICK AUF FISKALKLIPPE VORSICHTIG

 

    Beim US-Budgetstreit deutet sich den Experten der Landesbank Berlin zufolge angesichts des zähen Verhandlungsverlaufes allenfalls eine schrittweise Annäherung beider Parteien an. Regierung und Opposition müssen bis Jahresende einen Kompromiss finden, ansonsten kommt es zu automatischen Etatkürzungen und Steuererhöhungen im Umfang von rund 600 Milliarden Dollar. Als Knackpunkt gilt nach wie vor Obamas Forderung nach Steuererhöhungen für Reiche, was die Republikaner ablehnen. Allerdings rechnen die Analysten angesichts der "dringenden Sachzwänge" mit einem Kompromiss kurz vor Toresschluss.

 

    Konjunkturseitig richtet sich das Augenmerk neben dem Empire State Index am Montag, der die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im US-Bundesstaat New York misst, vor allem auf den Ifo-Geschäftsklimaindex am Mittwoch. Analyst Christoph Weil von der Commerzbank erwartet, dass sich die Erwartungen der Unternehmen im Dezember dank der Beruhigung in der Staatsschuldenkrise weiter verbessert haben. Das dürfte dem Experten zufolge die vermutlich noch einmal schlechtere Lagebeurteilung zumindest ausgleichen. Am Donnerstag und Freitag könnten weitere US-Daten für Impulse sorgen. Dann rücken unter anderem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie Daten zum Häusermarkt, dem Verbrauchervertrauen und den Auftragseingängen langlebiger Güter in den Fokus.

 

TUI-ZAHLEN IM BLICK

 

    Auf der Unternehmensseite gibt es kurz vor Jahresende kaum noch Neues. Am Montag steht der jährliche Ausblick des Investitionsgüterriesen General Electric (GE) an. Die Aussagen des Managements könnten Rückschlüsse auf den deutschen Wettbewerber Siemens erlauben. Zur Wochenmitte legt der Touristikkonzern Tui (TUI) Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr vor. Mit großen Überraschungen rechnen Experten jedoch nicht, da die wichtigste Tochter Tui Travel ihre Resultate bereits vorgelegt hat. Diese steuert dem Deutsche-Bank-Analyst Geof Collyer zufolge fast 80 Prozent des Gewinns vor Sondereffekten und Gemeinkosten bei. Zudem müssten sich die Aktionäre mit Aussagen des künftigen Konzernchefs Friedrich Joussen zur Strategie vermutlich bis zu dessen offiziellem Amtsantritt im Februar gedulden.

 

    Daneben stehen im Eurostoxx 600 einige Veränderungen mit deutscher Beteiligung an. Für Leoni (LEONI), Puma (PUMA SE) und Wacker Chemie ist der 21. Dezember der letzte Tag, an dem sie dem Index angehören, der nach Börsenschluss umgestellt wird. In den wichtigsten marktbreiten europäischen Index aufgenommen werden dann die Papiere des Bezahlfernsehsendes Sky Deutschland ./mis/tih/stw

 

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