20.07.2017 11:14:00
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WKÖ-Reform - Masterplan für die Außenwirtschaft angedacht
Die bisher von der Wirtschaftskammer kommunizierten Einsparungspotenziale seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein, ein viel größerer Hebel müsste betätigt werden, um das Einsparungsziel zu erreichen, schreibt die Zeitung. Ein solcher Hebel wäre die Wirtschaftskammer-Abteilung Außenwirtschaft Austria (AWO). Sie sei auf Bundesebene mit rund 800 Mitarbeitern in mehr als 70 Ländern und einem Volumen von rund 80 Mio. Euro der größte Budgetposten der Wirtschaftskammer.
Die Zuständigkeit für die AWO soll nun laut "Wiener Zeitung" - die sich dabei auf gut informierte Kreise beruft - in die Zuständigkeit des Außenministeriums wandern. Das würde einerseits das Budget der Kammer entlasten und andererseits könnte auch die im Wirtschaftsministerium ansässige Sektion "Außenwirtschaftspolitik und Europäische Integration" ins Außenministerium übersiedeln. Dort würde dann eine zentrale Schaltstelle für Österreichs Exportwirtschaft entstehen, so der auf höchster Ebene kolportierte Masterplan.
AWO-Leiter Walter Koren wollte gegenüber der Zeitung diesen Plan weder bestätigen noch dementieren. "Ich kann in der derzeitigen Phase nicht konkreter werden, aber die Kammerreform zwingt uns, genauer auf unsere Strukturen zu schauen und Effizienzpotenzial zu finden", wird Koren zitiert. Er stehe der Idee aber grundsätzlich skeptisch gegenüber: "Ein Einheitsbrei wäre nicht gut. Man sollte die Stärken der einzelnen Außenhandelsstellen dort belassen, wo sie am besten aufgehoben sind. Außerdem würde die Wirtschaftskammer damit ein super Asset aufgeben", so der AWO-Chef, der die Abteilung seit 15 Jahren leitet.
Schon heute versuchen laut dem Zeitungsbericht Außenamt und AWO Parallelstrukturen zu vermeiden. Viele Wirtschaftsdelegierte seien in Botschaften untergebracht, um sich die Miete und die Dienste von Hilfskräften zu teilen. Dies sei etwa in Kolumbien und Slowenien und demnächst auch in Weißrussland und Westchina der Fall. Umgekehrt gebe es auch Wirtschaftsdelegierte, die repräsentative oder konsularische Aufgaben von Botschaftern übernehmen, etwa im Baltikum, im Oman, in Venezuela oder in Südchina. Auch die Außenwirtschaft des Wirtschaftsministeriums arbeite schon eng mit der AWO zusammen, besonders im Bereich der Exportförderungen.
Die Suche nach Synergien werde aber der Nachfolger von Koren übernehmen müssen, heißt es weiter, denn Koren (61) trete mit Jahresende als AWO-Chef zurück und lasse seine Karriere als Wirtschaftsdelegierter in Kalifornien ausklingen. Der Rücktritt habe aber nichts mit den Fusionsplänen zu tun: "In mir ist der Wunsch gewachsen, zum Abschluss noch einmal raus an die Front zu gehen", sagt Koren.
(Schluss) ggr/gru
WEB https://news.wko.at/presse
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