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28.01.2013 10:36:00

Wifo: Sachgüterindustrie plant höhere Investitionen - Bau stagniert

Die österreichische Sachgüterindustrie sieht dem laufenden Geschäftsjahr 2013 optimistisch entgegen. Die Unternehmen planen laut Wifo-Investitionstest ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zu steigern. Diese Rate zählt EU-weit zu den höchsten, teilte das Wifo am Montag mit. Die Bauunternehmen planen dagegen nur eine Erhöhung um nominell 1 Prozent.

Die Pläne der Sachgüterindustrie seien angesichts der Konjunkturlage "beachtlich und möglicherweise etwas zu optimistisch", urteilt das Wifo. Allerdings würden die hohen Cash-Flows der Unternehmen und das nach wie vor niedrige Zinsniveau für eine Belebung der Investitionen sprechen.

Trotz der Steigerung um 13 Prozent bleibe das Investitionsniveau um 6 Prozent unter dem Wert von 2008. 2012 waren sie um 3 Prozent gestiegen.

Im europäischen Vergleich planen laut Wifo nur die Unternehmen in Belgien, Spanien und in einigen osteuropäischen Länder eine stärkere Ausweitung der Investitionen als in Österreich. In Summe lassen die EU-weiten Investitionstest für 2013 mit einem nominellen Plus von 1 Prozent eine Stagnation der Sachgüterindustrie erwarten.

77 Prozent der heimischen Sachgütererzeuger nennen als Zweck ihrer Investitionen den Ersatz alter Anlagen, 62 Prozent Rationalisierungen. Beide Werte liegen im Durchschnitt der letzten 15 Jahre. Etwas unter dem Durchschnitt bleibt dagegen das Motiv der Kapazitätsausweitung: 43 Prozent der Unternehmen investieren 2013, um ihre Kapazitäten zu vergrößern. Bei den Angaben waren Mehrfachnennungen möglich.

Mit dem nominellen Plus von 1 Prozent ortet das Wifo in der Bauwirtschaft "Vorboten einer abflauenden Dynamik". Die Bauunternehmen würden 2013 einer Stagnation entgegensehen. Bereits im Vorjahr wurden die Investitionen massiv gekürzt. Dabei habe sich die bevorstehende Abkühlung im Hochbau bemerkbar gemacht. 2012 seien auch weniger Baubewilligungen erteilt worden, als im Jahr davor. Auch seien die Investitionen 2012 bereits um 12 Prozent gekürzt worden.

Bauunternehmen nennen den Ersatz von alten Anlagen seit Jahren mit 92 Prozent bei weitem am häufigsten als Investitionsmotiv. 2013 werden Rationalisierungsinvestitionen (42 Prozent nach 33 Prozent in 2012) wieder an Bedeutung gewinnen, für das Wifo ein Hinweis auf die erwartete Eintrübung der Baukonjunktur. 15 Prozent wollen ihre Kapazitäten ausweiten.

Am Wifo-Investitionstest beteiligten sich im Oktober und November 2012 insgesamt 720 Unternehmen aus den Bereichen Sachgütererzeugung und Bauwirtschaft. Der Test wird seit 1963 durchgeführt.

(Schluss) ggr/sp

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