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Supercharger betroffen 22.08.2020 22:48:00

Wieso Tesla-Fahrer in Europa womöglich mit längeren Akku-Ladezeiten rechnen müssen

Wieso Tesla-Fahrer in Europa womöglich mit längeren Akku-Ladezeiten rechnen müssen

• Maximale Ladekapazität wird nicht mehr erreicht
• Ladezeit dadurch deutlich verlängert
• Phänomen tritt europaweit auf

Auf InsideEV, einer News-Plattform speziell für elektrobetriebene Fahrzeuge, tummeln sich mehrere, übereinstimmende Berichte von Tesla-Besitzern, die sich über eine viel niedrigere Ladeleistung an den Superchargern als jene 250 kW beklagen. Diese stammen aus den meisten europäischen Ländern, unter anderem Großbritannien, Spanien oder Schweden. Sie besagen, Tesla riegele die Supercharger Aufladung in Europa bei 120 kW ab und eine höhere Ladekapazität ist nicht mehr möglich. Was hat es damit auf sich?

Nur Supercharger betroffen

Viele der Betroffenen beteuern, dass selbst wenn kein anderes Auto zur selben Zeit aufgeladen wird, die Ladekapazität nicht über die 120 kW, manchmal sogar nicht über 117 kW hinausgehe. Aus einem aus Finnland stammenden Erfahrungsbericht geht hervor, dass sich die Ladezeit des Teslas dadurch enorm verlängert habe, von normalerweise 15-20 Minuten auf bis zu 35-40 Minuten. Ein weiterer Betroffener beschreibt, er habe die langsamere Ladeleistung bei Superchargern in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Italien und Frankreich beobachten können.

Gemäß InsideEV lässt sich aber eine Ursache am Tesla-Fahrzeug selbst ausschließen. Wie Tests bei anderen Ladestationen wie den von Ionity gezeigt haben, ließen sich die Fahrzeuge problemlos mit höheren Ladeleistungen im Bereich von 200 kW aufladen. Das Problem scheint also eindeutig an Teslas Superchargern zu liegen.

Das sagt Tesla zu den Vorwürfen

Viele der Betroffenen sowie die Plattform selbst stellten dementsprechende Anfragen an Tesla. Das Unternehmen hüllte sich bisher jedoch in den Mantel des Schweigens und verwehrte den Anfragenden offenbar eine Auskunft. Das heizt die Stimmung unter den Fahrzeugbesitzern weiter an und bestärkt das Aufkommen von Theorien über die Hintergründe.

So steht laut InsideEV beispielsweise die These im Raum, Tesla wolle die Supercharger vor Überhitzung schützen, was durch die heißen Temperaturen der letzten Tage auf den ersten Blick logisch erscheint. Das würde aber bedeuten, dass in der Vergangenheit aufgetretene Hitzewellen eine ähnliche oder gar die gleiche Anpassung der Ladekapazität verursacht hätte - was gemäß InsideEV nicht der Fall war. Eine weitere bei InsideEV geäußerte These besagt, dass durch die geringere Ladekapazität und der damit verbundenen längeren Ladezeit Tesla mehr Geld verdienen könne.

Einzig Tesla selbst kann diesbezüglich mit jeglichen Theorien aufräumen und erklären, was genau das Unternehmen zu der Anpassung der Ladeleistung veranlasst hat. Eine offizielle, für die Öffentlichkeit bestimmte Stellungnahme Teslas zu dem Sachverhalt bleibt aber noch immer aus.

Philipp Beißwanger / Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Josh Edelson/AFP/Getty Images,Taina Sohlman / Shutterstock.com

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