Verluste deutlich abgebaut 27.02.2014 16:53:00

Wienerberger will heuer in die Gewinnzone zurück

Der weltweit größte Ziegelproduzent will 2014 wieder Gewinne schreiben: "Wir führen das Unternehmen in die nachhaltige Gewinnzone zurück", erwartet Wienerberger-Chef Heimo Scheuch heuer "ein leicht positives Ergebnis".

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der Nettoverlust bereits deutlich von 40,5 auf 7,8 Millionen Euro zurückgefahren. Das mehrjährige Sparprogramm, große Projektaufträge für den Rohrbereich in Afrika und die Erholung im amerikanischen Wohnungsneubau wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus.

Aus Europa gibt es Signale einer Erholung der Baukonjunktur: in den wichtigen Kernmärkten England und Deutschland werde wieder etwas mehr gebaut, wenn auch von einem extrem niedrigen Niveau aus. Auch Polen ist ein Hoffnungsträger. In den Niederlanden und Frankreich hingegen zeigen die Baubeginne bei Einfamilienhäusern weiter nach unten.

Die Umstrukturierung des Konzerns gilt mit 2013 als abgeschlossen. Seit dem Ausbruch der Krise 2009 hat Wienerberger rund 60 Werke weltweit geschlossen und etwa 3.000 Stellen abgebaut. Derzeit hat die Gruppe noch 214 Werke im Laufen, die Auslastung lag bei etwa 60 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter wurde im Jahresabstand von 13.060 auf 13.787 wieder aufgestockt.

Im Vorjahr wurden rund 19 Mio. Euro eingespart, heuer sollen die Kosten noch einmal um 17 Mio. Euro sinken. "Das Ziel von in Summe 50 Mio. Euro werden wir mit 2014 schaffen", sagte Finanzvorstand Willy Van Riet am Donnerstag bei der Bilanzpräsentation. "2012 hat uns das Restrukturierungsprogramm noch 43 Mio. Euro gekostet", räumte der CFO ein.

Parallel zu den Sparmaßnahmen verkauft Wienerberger zwischen 2012 und 2016 Liegenschaften im Volumen von insgesamt rund 100 Mio. Euro. Allein 2013 seien Grundstücke im Wert von 22,2 Mio. Euro abgetreten worden. Heuer rechnet der Ziegelriese mit einem Beitrag von voraussichtlich 10 Mio. Euro. Der Veräußerung von nicht-betriebsnotwendigem Vermögen verlaufe nach Plan. Die Übernahme des Rohrspezialisten Pipelife per 1. Juni 2012 "ist verdaut", so Scheuch.

Im Vorjahr steigerte Wienerberger den Gruppenumsatz um 13 Prozent von 2,36 auf 2,66 Mrd. Euro - ein Gutteil davon, über 1 Mrd. Euro, kam von der erstmals vollkonsolidierten Pipelife. Somit machte der Ziegelkonzern fast 40 Prozent des Umsatzes mit Rohren und Flächenbefestigungen. Wienerberger habe nun "ein solides zweites Standbein". "Die Diversifikation der Wienerberger ist aufgebaut und wir haben jetzt das Potenzial für zukünftiges Wachstum."

Das operative Ergebnis (Ebit) von Wienerberger drehte bereits 2013 mit 64,7 Mio. Euro ins Plus - im Jahr davor hatte noch ein Betriebsverlust in Höhe von 21,7 Mio. Euro zu Buche geschlagen. Vor Abschreibungen erhöhte sich der operative Gewinn (Ebitda) im abgelaufenen Jahr von 245,5 auf 266,5 Mio. Euro - heuer soll er auf 300 Mio. Euro weiter klettern.

Die 2008 für eine drohende Kartellstrafe in Deutschland gebildete Rücklage in Höhe von 9,4 Mio. Euro wurde 2013 aufgelöst. "Dieses Thema ist vom Tisch", sagte Van Riet.

Der Verlust je Aktie (EPS) halbierte sich 2013 fast von 61 auf 34 Cent je Aktie. Die Nettoverschuldung sank von 602 auf 538,9 Mio. Euro und der Verschuldungsgrad verbesserte sich von 25,5 auf 23,9 Prozent. "Und das trotz der Krise, durch die wir durchgegangen sind", betonte Scheuch.

Eine Anleihe im Volumen von 250 Mio. Euro aus dem Jahr 2010 ist heuer im Juli fällig - sie soll aus vorhandenen Mitteln getilgt werden, wodurch sich auch das Nettozinsergebnis verringern werde.

Für 2013 winkt den Aktionären - rund 60 Prozent davon stammen aus dem angloamerikanischen Raum - eine gegenüber dem Jahr davor unverändert hohe Dividende von 12 Cent je Aktie. Die Ausschüttung soll "vor allem aus dem starken Cashflow bedient werden", so der Firmenchef.

kre/tsk

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