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WKN: 83170 / ISIN: AT0000831706

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Performance-Steigerung 13.08.2019 18:02:00

Wienerberger mit Rekord-Halbjahr: Nettogewinn mehr als verdoppelt - Wienerberger-Aktie dreht ins Plus

Wienerberger mit Rekord-Halbjahr: Nettogewinn mehr als verdoppelt - Wienerberger-Aktie dreht ins Plus

Das bereinigte operative EBITDA legte um 33 Prozent auf 287 Mio. Euro zu, der Nettogewinn verdoppelte sich auf 127 (53) Mio. Euro.

Möglich wurden die neuen Rekorde laut CEO Heimo Scheuch durch Fortschritte beim Programm zur Performance-Steigerung und die Integration von Zukäufen in Großbritannien und Belgien, womit die Position in strategischen Kernmärkten weiter gestärkte worden sei.

Für das Gesamtjahr ist man nun noch etwas optimistischer - das Ziel für das EBITDA wurde von bisher 560 bis 580 Mio. Euro bereinigtes EBITDA auf 570 bis 580 Mio. Euro präzisiert, hieß es am Dienstag im Vorfeld des Halbjahrespressegesprächs.

Der Konzernumsatz wuchs bis Juni um 8 Prozent auf 1,736 Mrd. Euro, wozu vor allem hochwertige Systemlösungen beigetragen hätten. Zum EBITDA-Anstieg um ein Drittel auf 287 Mio. Euro habe allein das Fast-Forward-Programm zur Performance-Steigerung rund 25 Mio. Euro beigetragen, erklärte der börsennotierte Baustoffkonzern mit 16.963 Mitarbeitern. "Wir haben wieder einige Übernahmen machen können, die wieder erheblich zum Ergebnis beigetragen haben", so der Unternehmenschef.

Und das soll so weitergehen: "Wir werden unsere Position durch Übernahmen weiter verstärken", kündigte Scheuch an. Der Schwerpunkt liege dabei in den nächsten Jahren im Rohrbereich, der bereits rund 1 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz beitrage. Insgesamt sei das Marktumfeld "durchwachsen", also teils sehr gut, teils weniger gut. Das Infrastrukturgeschäft in Zentral- und Osteuropa (CEE) läuft den Angaben zufolge beispielsweise - nicht zuletzt dank entsprechender EU-Förderungen - recht rund, wohingegen der Wohnbau in Frankreich und Kanada infolge von politischen Entscheidungen betreffend Neubautätigkeit schwächelten.

In allen Business Units steigerte Wienerberger den Umsatz, besonders stark bei "Building Solutions" mit 10 Prozent Plus auf 1,074 Mrd. Euro und einer Verbesserung des bereinigten EBITDA um 37 Prozent auf 219 Mio. Euro. Bei "Piping Solutions" stiegen die Erlöse um 4 Prozent auf 497 Mio. Euro, das bereinigte EBITDA um 47 Prozent auf 52 Mio. Euro. In der Business Unit "North America" wuchsen die Erlöse um 10 Prozent auf 165 Mio. Euro, das bereinigte EBITDA betrug 16 (nach 19) Mio. Euro.

Für das Gesamtjahr 2019 erwartet Wienerberger "trotz aktueller Unsicherheitsfaktoren" eine weitgehend stabile bis leicht wachsende Nachfrage in den Kernmärkten. Wienerberger werde aber auch unabhängig von der zunehmend volatilen Marktlage weiter wachsen, heißt es im Ausblick. "Auf Basis des sehr starken ersten Halbjahres blicken wir äußerst positiv in die zweite Jahreshälfte", resümierte CEO Scheuch.

Die Nettoverschuldung lag Ende Juni aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 und des saisonal bedingten Anstiegs des Working Capital mit 982 Mio. Euro um 56 Prozent über dem Wert von Ende 2018 (632 Mio. Euro), der Verschuldungsgrad legte auf 49,6 (32,6) Prozent zu.

Wienerberger sieht sich für Brexit gerüstet

2019 dürfte bei Wienerberger in die 200-jährige Firmengeschichte eingehen - zum einen hat sich der Gewinn bereits im ersten Halbjahr verdoppelt, zum anderen soll das Vereinigte Königreich noch im Herbst aus der EU austreten. Doch auch diesbezüglich ist Konzernchef Heimo Scheuch zuversichtlich: "Die Wienerberger hat den Brexit im heurigen Jahr schon dreimal geprobt - wir sind perfekt vorbereitet."

Großbritannien ist der größte Einzelmarkt des weltweit größten Ziegelherstellers, der international auf 30 Märkten mit rund 200 Werken aktiv ist. In England betreibt das Unternehmen 14 Standorte und erzielt dort mit mehr als 1.200 Mitarbeitern etwa 10 Prozent des gesamten Konzernumsatzes von zuletzt 3,3 Mrd. Euro (2018).

"Die Wienerberger ist ein sehr starker Anbieter in England - wir sind dort ein führendes Unternehmen", sagte Scheuch am Dienstag in einer Pressekonferenz bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse. Der Konzern sei "stärker gewachsen als die Mitbewerber, die an der Londoner Börse notieren". Daran soll auch der anstehende EU-Ausstieg der Briten nicht rütteln - mit oder ohne vertragliche Übergangsregelungen.

Den Optimismus des Konzernchefs schürt der seiner Einschätzung nach "weiter hohe Bedarf an Neubau in England". Die Bevölkerung wachse und die Engländer hätten "über mehrere Jahrzehnte nicht genug gebaut". Gleichzeitig werde der Wohnungsbau derzeit durch die britische Regierung mit einem Programm "incentiviert", das Zugang zu begünstigten Krediten gewähre, "sodass wir eine nachhaltig gute Nachfrage in England haben werden". Es gebe einen aufgebauten Bedarf an neuen Wohnungen. England baue derzeit immer noch weniger Wohneinheiten als vor der Finanzkrise - waren es 2008/09 rund 200.000 pro Jahr, so seien es derzeit nur 160.000 bis 165.000.

Wienerberger setzt also ungebremst auf den britischen Markt und hat seine Position dort heuer durch die Übernahme eines Dachzubehörunternehmens verstärkt. "England ist und wird ein sehr wichtiger Bestandteil des Wienerberger-Sortiments bleiben", bekräftigte Scheuch. Der Konzern habe den U.K.-Brexit "als größter österreichischer Investor in England" in diesem Jahr schon einige Male geübt. "Wir haben lokale Standorte und können uns auf die Gegebenheiten sehr rasch einstellen."

Doch trotz der Werke vor Ort braucht der Ziegel- und Rohrhersteller auch Zulieferungen aus den Niederlanden und Belgien, was im Extremfall über die Länder hinweg eine logistische Herausforderung sein kann. "Das ist abgearbeitet - das, was vom Kontinent reingeliefert wird", so der CEO. "Wir haben auch diese Logistik optimiert und entsprechend vorgesorgt, dass es zu keinen Verzögerungen kommt."

Die Wienerberger habe das Thema Brexit bereits abgearbeitet. "Wir sind für alle möglichen Krisen vorbereitet, das heißt hier ganz klar: Das Thema ist im Griff."

Der britische Premierminister Boris Johnson will Großbritannien am 31. Oktober wie berichtet aus der Europäischen Union führen - "komme, was wolle", wie er erst kürzlich wieder betonte. Er droht mit einem Austritt ohne Abkommen, sollte sich Brüssel nicht auf seine Forderung nach Änderungen an dem mit seiner Vorgängerin Theresa May ausgehandelten Austrittsabkommen einlassen. Diese Forderung lehnt die EU aber strikt ab.

So reagiert die Wienerberger-Aktie

Die Anteilsscheine von Wienerberger verloren am Dienstagmorgen über 4 Prozent auf 18,84 Euro, konnten sich im Verlauf aber erholen und gewannen letztlich sogar 3,02 Prozent auf 20,50 Euro.

sp/bel

APA

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Bildquelle: Wienerberger AG

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