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"Krise schnell bewältigt" 12.08.2020 17:45:00

Wienerberger baute wegen Corona Verluste - Ausblick zieht Wienerberger-Aktie ins Plus

Wienerberger baute wegen Corona Verluste - Ausblick zieht Wienerberger-Aktie ins Plus

Der börsennotierte Konzern Wienerberger hat heuer im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von 29,4 Mio. Euro hinnehmen müssen, nach einem Gewinn von 126,9 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres, geht aus dem aktuellen Halbjahresbericht hervor.

Der Verlust je Aktie (EPS) beträgt 26 Cent, nach 1,11 Euro Gewinn je Anteilsschein in der Vorjahresperiode. Operativ brach der Überschuss (EBIT) um 89 Prozent von 181,5 auf 19,7 Mio. Euro ein. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verschlechterte sich das Ergebnis (EBITDA) von 290 Mio. auf 255 Mio. Euro lediglich um 12 Prozent.

Der Konzernumsatz ging heuer zwischen Jänner und Juni trotz der Lockdowns in zahlreichen Schlüsselmärkten von Wienerberger um nur etwa 5 Prozent von 1,74 auf 1,64 Mrd. Euro zurück.

Angesichts der "soliden Umsätze im Juli" hob der Konzern seine Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr 2020 an und erwartet nun ein EBITDA zwischen 480 und 500 Mio. Euro statt 460 bis 480 Mio. Euro. Obwohl die Visibilität nach wie vor gering sei, rechnet Wienerberger mit einem weniger starken Marktrückgang von nur 10 Prozent statt zuvor 15 Prozent in den Endmärkten der Konzerngruppe. Die neue Guidance gilt unter der Annahme, dass es zu keinen weiteren Lockdowns in den Schlüsselmärkten kommt, die Preisgestaltung robust bleibt und das konzerninterne Kostensenkungsprogramm einen Beitrag von rund 30 Mio. Euro leistet.

Wienerberger-Chef: "Haben Krise sehr schnell bewältigt"

Trotz eines Nettoverlusts von 29,4 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten ist CEO Heimo Scheuch für das Gesamtjahr 2020 zuversichtlich. "Wir haben die Krise sehr schnell bewältigt", sagte er am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

Das erste Halbjahr sei für den weltgrößten Ziegelproduzenten mit über 200 Standorten weltweit "sehr schwierig mit Covid-19" gewesen, räumte Scheuch ein. Der Konzern musste während des Ausbruchs der Coronakrise das Verliefern von vielen Millionen Produkten und das Funktionieren der Wertschöpfungskette sicherstellen. "Die letzten Monate waren natürlich geprägt von unvorhersehbaren Ereignissen, die wir alle vorher noch nie gekannt haben", betonte der Konzernchef.

"Natürlich hat die Krise im März begonnen - am meisten war es der April, der dadurch beeinträchtigt war", berichtete Scheuch und verwies auf einen Umsatzrückgang von 23 Prozent in dem Monat; im Mai habe das Minus dann 18 Prozent betragen. "Das war ein richtiger Rollercoaster", sagte Finanzvorstand Carlo Crosetto zur Achterbahnfahrt der Verkaufserlöse während der ersten Monate der Coronakrise. Der Markt sei, bedingt durch den Shutdown "stark rückgängig" gewesen. "Im Juni konnten wir erfreulicherweise wieder an allen Standorten produzieren", so Scheuch.

Der Mitarbeiterstand war im ersten Halbjahr laut Scheuch "leicht rückläufig". Durch Schließungen bedingt sei es in einigen Ländern zu Kündigungen gekommen, in Summe seien davon etwa 400 Stellen betroffen gewesen. Konkret sind in der gesamten Gruppe laut Halbjahresbericht 4 Prozent der Arbeitsplätze weggefallen - der Personalstand verringerte sich von 16.963 auf 16.360 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) weltweit. "Das wird sich über das Jahr wieder einpendeln", meinte Scheuch. Kurzarbeit in Anspruch genommen habe Wienerberger zum Beispiel auch in England und Frankreich, "wo wir ja staatlich verordnet aus der Produktion gehen mussten". "Das war für die gesamte Belegschaft."

Die Wienerberger-Aktie konnte im Wiener Handel am Mittwoch 3,86 Prozent auf 21,50 Euro zulegen.

kre/phs

APA

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Bildquelle: Wienerberger AG

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