EnBW-Rückzug 05.03.2020 15:24:00

Wiener Stadtwerke steigen bei EVN ein

Wiener Stadtwerke steigen bei EVN ein

Sie erwerben den Anteil vom deutschen Energiekonzern EnBW, wie EnBW und Wiener Stadtwerke am Donnerstag mitteilten. Zwischen den Vertragsparteien Wiener Stadtwerke und EnBW Trust e.V. sei Stillschweigen zu Details des Kaufvertrags vereinbart worden.

Der Abschluss der Transaktion (Closing) stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die österreichischen und deutschen Kartellbehörden.

Für die Wiener Stadtwerke sei der Einstieg bei der EVN "eine attraktive Anlagemöglichkeit durch ein Investment in das grundsolide Geschäft eines österreichischen Unternehmens", so Generaldirektor Martin Krajcsir in der Pressemitteilung. Sein Stellvertreter Peter Weinelt erklärte: "Wir freuen uns, dass wir künftig als Aktionär an der EVN beteiligt sein dürfen und sind optimistisch, dass unsere Investition eine positive Wertentwicklung zeigen wird".

Die EnBW habe "die Gelegenheit genutzt, um uns zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen aus unserer mittelbaren Beteiligung an der EVN zurückzuziehen. Gleichzeitig zahlt der Verkauf auf unsere Desinvestitionsziele im Rahmen unserer Strategie 2020 und dem damit verbundenen Portfolioumbau ein", so EnBW Finanzvorstand Thomas Kusterer.

EVN nehmen Wiener Stadtwerke-Einstieg positiv auf

Die niederösterreichische EVN nimmt ihren neuen Großaktionär Wiener Stadtwerke positiv auf, der vom deutschen Energiekonzern EnBW ein Aktienpaket von 28,35 Prozent kauft. Die Wiener werden damit zum zweitgrößten EVN-Aktionär nach dem Mehrheitseigentümer Land Niederösterreich.

"In Hinblick auf die Herausforderungen und Chancen in Bezug auf Klimaschutz und den Systemumbau in Richtung erneuerbare und sichere Energiezukunft begrüßt die EVN als börsenotierter Energie- und Umweltdienstleister das Engagement der Wiener Stadtwerke GmbH als künftiger Aktionär", so die EVN in einer ersten Stellungnahme. Eine langfristig orientierte und stabile Aktionärsstruktur mit dem Mehrheitseigentümer Land Niederösterreich sei für die EVN eine gute Basis, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.

Die Wiener Stadtwerke stehen zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Wien und sind mit mehr als 3 Mrd. Umsatz und mehr als 15.300 Mitarbeitern als größter kommunaler Infrastrukturdienstleister und größter regionaler Energieanbieter in Österreich.

"Aufsichtsrat und Vorstand der EVN AG bedanken sich beim langjährigen Investor EnBW und seinen Vertretern für die gute Partnerschaft", heißt es weiters. Die EnBW ist seit dem Jahr 2001 an der EVN beteiligt und hat diese Beteiligung Ende 2013 im Rahmen eines CTA-Modells treuhänderisch auf den EnBW Trust e.V. übertragen.

Auch Wiener FPÖ lehnt Beteiligung ab

Auch die Wiener FPÖ hat am Donnerstag - wie zuvor die NEOS - die Beteiligung der Wiener Stadtwerke an der EVN kritisiert. Zugleich wurde die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) via Pressemitteilung aufgefordert, den Stadtwerke-Ausschuss einzuberufen.

Dieser wurde 2015 von Sima konstituiert - hat aber seitdem nicht ein einziges Mal getagt, berichtete FPÖ-Mandatar Udo Guggenbichler, der stellvertretender Vorsitzender dieses Ausschusses ist: "Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, den Ausschuss einzuberufen und den Beteiligungs-Deal zu besprechen."

Die FPÖ-Wien spreche sich gegen irgendwelche Beteiligungen der Wiener Stadtwerke an anderen Unternehmen aus, hielt er fest. Die Gebühren seien in den vergangenen Jahren für die Wiener Bevölkerung unnötig angehoben worden: "Wenn die Wiener Stadtwerke 800 Millionen zu viel haben, dann sollen sie diese den Bürgern Wiens zurückgeben - zum Beispiel in Form einer Gebührensenkung. Das würde ich gerne im Ausschuss vorschlagen."

APA

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Bildquelle: EVN / Kargl,EVN / Rumpler

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