IPO |
09.04.2019 16:56:00
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Wiener Frequentis will an die Börse - In Frankfurt und Wien
Frequentis will mit dem Börsengang eigenen Angaben zufolge die finanzielle Unabhängigkeit und Flexibilität der Firmengruppe sichern und das Unternehmenswachstum fortsetzen. "Die Mittel aus der geplanten Kapitalerhöhung sollen insbesondere für gezielte M&A-Aktivitäten zur komplementären Ergänzung des Produkt- und Service-Portfolios, den Ausbau der internationalen Präsenz in Form des Aufbaus lokaler Wertschöpfung sowie die weitere Stärkung des internationalen Vertriebs zur Erhöhung der Marktdurchdringung verwendet werden", hieß es in einer Unternehmensaussendung. Frequentis wolle künftig vor allem bei Großprojekten öfter als Generalunternehmer für die Lieferung sicherheitskritischer Kontrollzentralen fungieren.
Die Familie Bardach, die 1986 den damaligen Kleinbetrieb übernommen hat, bleibe als langfristiger Kernaktionär erhalten. Die Commerzbank und die BankM - Repräsentanz der flatex Bank AG -, wurden beauftragt, den möglichen Börsengang als Joint Bookrunner und Joint Lead Manager zu begleiten.
Als international tätiger Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Leitzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben entwickelt und vertreibt die Unternehmensgruppe "Control Center Solutions" in den Bereichen Air Traffic Management (für zivile und militärische Flugsicherung) und Public Safety & Transport (für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt und Bahn). Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent ist Frequentis laut Eigenangaben Weltmarktführer bei Sprachkommunikationssystemen für die Flugsicherung. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen 1.850 Mitarbeiter und erzielte 2018 eine Betriebsleistung von 293,9 Mio. Euro und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 15,6 Mio. Euro. Der Bestand vertraglich gesicherter Aufträge lag per Jahresende 2018 bei 355,2 Mio. Euro.
Der angepeilte Börsengang der Frequentis wurde gestern vom Aufsichtsrat des Wiener Unternehmens beschlossen und soll noch heuer erfolgen. Das sagte eine Firmensprecherin am Dienstag auf APA-Anfrage. Wo die Hauptnotierung erfolgen soll, in Wien oder in Frankfurt, ist offen. Sowohl Deutschland als auch Österreich seien zentrale Märkte für Frequentis, so die Sprecherin.Jedenfalls wolle man auch in Österreich vertreten sein, da das Unternehmen von hier stamme. Deutschland sei der wichtigste Exportbereich und man habe dort "Paradekunden" wie die Flugsicherung, die Bundeswehr und die Deutsche Bahn.
Frequentis steigerte vor geplantem Börsengang den Gewinn
Der Wiener Frequentis-Konzern hat am Dienstag nicht nur seine Börsenpläne bekanntgegeben, sondern auch seinen Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 veröffentlicht. Unterm Strich stieg der Gewinn verglichen zu 2017 um gut 1,13 Mio. Euro auf 11,83 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um knapp 1,3 Mio. Euro auf 15,6 Mio. Euro.
Der Umsatz nahm um 18,83 Mio. Euro auf 285,76 Mio. Euro zu. Das Ergebnis je Aktie beziffert die vorerst noch nicht börsennotierte Aktiengesellschaft mit 0,94 Euro (2017: 0,82 Euro).
APA
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