ATX
13.06.2016 14:30:00
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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX fällt im Verlauf auf neues Tagestief
Der Wochenbeginn stand bereits vor Eröffnung unter negativen Vorzeichen: So waren die Tokioter Aktienindizes um rund 3,5 Prozent eingeknickt und auch die übrigen Handelsplätze in Asien schlossen klar im Minus. Europaweit lasten weiterhin Befürchtungen um einen EU-Austritt Großbritanniens auf riskanten Anlageklassen. Auch die Ölpreise schwächeln, Futures für Brent-Öl halten sich nur knapp über der 50-Dollar-Marke. Hingegen erleben Gold und als sicher geltende Staatsanleihen weiterhin kräftigen Auftrieb.
Zudem würden sich Investoren vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch und den Sitzungen der Notenbanken Japans und Großbritanniens am Donnerstag zurückhalten, konstatieren Händler.
Die düsteren Perspektiven dürften laut einem Analyst von IG auch nach der Fed-Sitzung und dem britischen EU-Referendum nicht ganz weichen. "Auch wenn die Briten für einen EU-Verbleib stimmen und die Fed von einer baldigen Zinserhöhung absieht, wird der Abschwung in China weiterhin auf der globalen Nachfrage und somit auch auf den Aktienmärkten lasten", stellt er im "Guardian" in Aussicht.
Tiefrot zeigten sich in ganz Europa, wegen der Sorgen um die globale Konjunktur, Aktien von Rohstoffunternehmen. An der Wiener Börse verbilligten sich die Papiere der voestalpine um 3,68 Prozent auf 30,23 Euro. Dabei gab es eigentlich positive Nachrichten zur Voest: So hat der Linzer Stahlkonzern für sein neues Werk in Texas, das demnächst anlaufen wird, einen weiteren Großkunden gefunden. Der amerikanische Stahlhersteller Big River Steel werde ab 2017 jährlich bis zu 240.000 Tonnen Eisenschwamm (Hot Briquetted Iron, HBI) abnehmen, teilte die voestalpine heute mit. Zudem haben die Analysten von Goldman Sachs ihr Kursziel für die voestalpine-Aktie von 27 auf 30 Euro erhöht, ihr Votum lautet dabei weiterhin "Neutral".
Verhältnismäßig glimpflich kamen die Buwog-Aktien mit minus 0,95 Prozent bei 19,78 Euro im verlustreichen Umfeld davon. Die Experten der Baader-Bank haben ihr Kursziel für die Titel des Immobilienkonzerns von 22,50 Euro auf 23,0 Euro angehoben und empfehlen mit "Buy" weiterhin den Kauf der Aktie.
Auch Valneva präsentierten sich mit relativ beschaulichen Verlusten und gaben 0,83 Prozent ab. Der französisch-österreichische Impfstoffhersteller erzielt erste Umsätze mit einem Grippeimpfstoff. Das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK) habe in Zusammenarbeit mit einem seiner Partner zum ersten Mal präpandemisch Grippeimpfstoffe, die auf Valnevas EB66-Zelllinie produziert werden, ausgeliefert, teilte Valneva mit.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.189,22 Punkten, das Tagestief lag um etwa 13.30 Uhr bei 2.143,90 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,96 Prozent bei 1.108,34 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zwei Titel mit höheren Kursen, 37 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 3.412.901 (Vortag: 4.218.682) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 97,77 (118,17) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 445.816 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 18,86 Mio. Euro entspricht.
(Schluss) emu/mad
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