05.09.2013 21:59:59
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Weser-Kurier: Über Pannen bei der Bahn schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 6. September 2013:
Bremen (ots) - In Bremen ist gestern Morgen ein Zug entgleist.
Schon wieder, möchte man sagen, mit Blick zurück auf das Unglück im
Februar, als ein entgleister Waggon eines Güterzuges den Hauptbahnhof
über Stunden komplett lahmlegte. Bislang hängt der Deutschen Bahn vor
allem das Image der Unpünktlichkeit an. Kommt dazu jetzt noch der
Verdacht, unsicher zu sein, dann drohen dem Unternehmen fatale
wirtschaftliche Folgen. Aber Vorsicht! Natürlich verweist die
Deutsche Bahn als Betreiber des Streckennetzes mit Recht darauf, dass
keine vorschnellen Verbindungen zwischen den beiden Unfällen gezogen
werden dürfen. Im Februar handelte es sich um ein Achsenproblem bei
einem der Waggons des privat betriebenen Güterzuges. Jetzt war eine
Lok der Eisenbahngesellschaft Metronom betroffen. Woran es lag, steht
noch nicht fest. Der Zug war - wie es nach ersten Untersuchungen
gestern hieß - unmittelbar vor dem Bahnhof nur noch mit dem
vorgeschriebenen geringen Tempo unterwegs. Überhöhte Geschwindigkeit
scheint demnach als Ursache auszuscheiden. Es soll Hinweise darauf
geben, dass es einen Fehler im Zusammenhang mit einer Weiche gegeben
hat. Was angesichts der jüngsten Probleme der Bahn fast zwangsläufig
eine Reihe von Fragen aufwirft: Gab es einen Fehler bei der Bedienung
der Weiche? Vielleicht, weil nicht nur in Mainz, sondern auch in
Bremen Personalnot herrscht? Und wurde die Weiche oft genug gewartet?
Aber all das sind derzeit nur Spekulationen. Und deshalb verweisen
auch alle Verantwortlichen darauf, nun in aller Ruhe und mit größter
Sorgfalt nach der Unfallursache suchen zu wollen. Das Problem für die
Deutsche Bahn ist nur, dass sie für diese Suche keine Zeit hat. Der
Bahnnutzer differenziert nicht zwischen Achsenproblemen bei
Güterzügen und Fehlern bei der Weichenstellung im morgendlichen
Pendlerverkehr. Der hört nur "Zugunglück" - und ist verunsichert. Von
daher wäre die Bahn gut beraten, beim erneuten Unglück in Bremen
schnell zu handeln, vor allem aber offen mit den Ergebnissen der
Suche nach der Unfallursache umzugehen. Das Ganze in ein paar Tagen
lapidar mit einem nicht näher bezeichneten technischen Defekt zu
begründen, und dann zur Tagesordnung überzugehen, würde zu kurz
greifen.
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