02.04.2017 23:17:56
|
Weser-Kurier: Kommentar von Silke Looden über Abschiebungen
Eine freiwillige Rückkehr ist nur dann human, wenn Flüchtlinge tatsächlich eine Perspektive in ihrem Heimatland haben. Dafür braucht es Beratungsstellen, die ihnen ihre Möglichkeiten aufzeigen. Dafür braucht es unsere finanzielle Unterstützung, damit die Rückkehrer nicht mit leeren Händen dastehen. Flüchtlinge, über deren Asylantrag noch gar nicht entschieden ist, hingegen dürfen nicht zur "freiwilligen Ausreise" gedrängt werden. Eine solche Beratung tritt das Asylrecht mit Füßen. Wer Hilfe braucht, soll sie auch erhalten.
Nicht nur die CDU in Niedersachsen tut sich keinen Gefallen damit, wenn sie weiter auf Zwangsabschiebungen setzt, die dann doch ins Leere laufen, weil die Betroffenen sich mit aller Kraft dagegen wehren. Das zieht teure Polizeieinsätze nach sich und Stornokosten für Flüge, die nicht stattfinden. Und: Wer zu Hause keine Perspektive hat, wird sich erneut auf den Weg nach Europa machen, das so viel mehr Frieden und Freiheit verspricht als die eigene Heimat. Das befördert den Drehtüreffekt und bringt am Ende niemanden weiter.
Der niedersächsische Flüchtlingsrat mahnt zu Recht an, dass es jetzt darauf ankommt, diejenigen, die unseren Schutz vor Krieg und Verfolgung brauchen, zu integrieren. Bei 85582 Asylanträgen in Niedersachsen und 8947 in Bremen allein im vergangenen Jahr, von denen knapp die Hälfte bereits bewilligt wurde, ist und bleibt das eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
OTS: Weser-Kurier newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30479 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
Pressekontakt: Weser-Kurier Zentraldesk Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!