Handelskonflikt im Fokus |
05.06.2019 10:23:46
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Weltbank senkt globale Wachstumsprognose 2019 auf +2,6% (Januar: +2,9%)
"Es gab einen Einbruch des Geschäftsklimas, eine zunehmende Verlangsamung des Welthandels sowie schleppende Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern", so Weltbankpräsident David Malpass. "Das ist besorgniserregend, denn gedämpfte Investitionen schwächen die Grundlagen für nachhaltiges Wachstum."
Das globale Wachstum im Jahr 2019 dürfte das schwächste seit 2016 sein, während das Handelswachstum auf dem besten Weg ist, das niedrigste seit der globalen Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt zu werden, hieß es weiter. Die Prognosen der Weltbank deuten darauf hin, dass die anhaltenden Handelskonflikte die Weltwirtschaft belasten.
Die Prognosen für die USA und China, die bereits eine starke Abschwächung enthielten, blieben im jüngsten Weltbank-Bericht unverändert. Für die USA wird ein Rückgang auf plus 2,5 Prozent im Jahr 2019 von plus 2,9 Prozent im Vorjahr prognostiziert, während für China eine Abschwächung auf 6,2 Prozent von 6,6 Prozent erwartet wird.
Die Überraschung in der jüngsten Prognose der Weltbank sei damit nicht der Schaden, den sich die beiden größten Volkswirtschaften in ihrem Handelskonflikt zufügten, sondern das Ausmaß der internationalen Auswirkungen. Alle sechs globalen Regionen der Schwellen- und Entwicklungsländer hätten ihre Aussichten für das Wachstum in der ersten Jahreshälfte schwächer beurteilt.
Die Prognose beinhalte jedoch noch nicht die Auswirkungen der jüngsten US-Drohung, 25 Prozent Strafzoll auf zusätzliche chinesische Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar zu erheben, die noch in diesem Monat beginnen könnten, hieß es weiter. Auch die Androhung von Strafzöllen gegenüber Mexiko sei in der Prognose ebenfalls noch nicht enthalten.
"Es ist fair zu sagen, dass die Weltwirtschaft an einem Scheideweg steht", sagte Ayhan Kose, Ökonom der Weltbank und verantwortlich für die Prognose. Er stellte fest, dass die politischen Entscheidungsträger Vereinbarungen treffen könnten, die die Weltwirtschaft entweder wieder ankurbeln oder aber in Richtung weiter eskalierender Handelsstreits bewegen.
Von Josh Zumbrun
WASHINGTON (Dow Jones)
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