06.09.2011 19:26:30

Weidmann warnt vor Scheitern der Währungsunion - Börsen-Zeitung

   FRANKFURT (Dow Jones)--Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat seine ablehnende Haltung zu gemeinsam begebenen Anleihen der Euro-Länder bekräftigt und in diesem Zusammenhang vor einem Scheitern der Europäischen Währungsunion gewarnt. Sollte die Politik sich entscheiden, die Haftung für Staatsschulden stärker zu vergemeinschaften, dann müssten "fiskalische Kompetenzen aller staatlichen Ebenen" auf eine europäische Instanz verlagert werden, sagte Weidmann im Interview mit der "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe). Das gelte "insbesondere für Entscheidungen über Kreditaufnahme und Neuverschuldung, um ein striktes zentralisiertes fiskalisches Regelwerk zu erreichen".

   Dabei dürfe nicht akzeptiert werden, dass sich Länder weigerten, die Vorgaben umzusetzen. Weidmann: "Sonst würde die Währungsunion nicht stabilisiert, sondern ein Einfallstor für ein Mehr an Verschuldung auf der nationalen Ebene geschaffen. Auch die Haftungsbereitschaft in den fiskalisch solideren Staaten wäre auf Dauer gefährdet. Am Ende würde man riskieren, politischen Strömungen Vorschub zu leisten, die die Währungsunion - und das europäische Projekt insgesamt - in Frage stellen. Das kann niemand wollen, dem an der europäischen Integration gelegen ist."

   Auf die Frage, ob Euro-Bonds ein Instrument zur Krisenlösung sein könnten, antwortet der Bundesbankpräsident: "Der Sprung in die gemeinschaftliche Haftung ohne eine Einschränkung der nationalen Souveränität würde bedeuten, dass der institutionelle Rahmen der Währungsunion seine Konsistenz verliert. Anreize für eine solide Finanzpolitik würden so unterminiert. Dies ist im Übrigen keine abstrakte Gefahr, sondern vielmehr die Richtung, die man mit den jüngsten Beschlüssen zum Teil bereits eingeschlagen hat."

Webseite: www.boersen-zeitung.de

DJG/mle (END) Dow Jones Newswires

   September 06, 2011 12:56 ET (16:56 GMT)

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