31.01.2013 14:55:33

WDH/ROUNDUP 2: Infineon hofft nach tristem Start auf Frühling - Aktie im Plus

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Halbleiterhersteller Infineon (Infineon Technologies) hat einen schwachen Start in sein neues Geschäftsjahr erwischt. Der Dax (DAX)-Konzern verbuchte zwischen Oktober und Dezember einen unerwartet starken Umsatzrückgang und Gewinneinbruch. Für das seit Januar laufende zweite Quartal ist der neue Konzernchef Reinhard Ploss allerdings deutlich zuversichtlicher. "Solange die Weltwirtschaft keinen Dämpfer bekommt, sollte es wie erwartet weiter aufwärtsgehen." Zudem bekräftigte der Manager die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktie war am Nachmittag Spitzenwert im Dax.

 

    Doch zunächst ging es abwärts - vor allem beim Gewinn. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal (Ende Dezember) nur noch 19 Millionen Euro, 86 Prozent weniger als im Quartal zuvor. Die Erlöse sanken von 982 Millionen auf 851 Millionen Euro. "Damit sind wir nicht zufrieden", sagte Ploss am Donnerstag in München. Auf die trübe Startbilanz hatte er Anleger bereits im November eingestimmt. Wegen der schwankenden Geschäfte der Branche wird meist mit dem Vorquartal verglichen.

 

AKTIE AN DAX-SPITZE

 

    Der Optimismus der Münchner steckte auch die Börse an. Die Aktie legte bis zum Mittag um mehr als 4 Prozent zu. DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer hob hervor, dass der Konzern bei seinen Kostensenkungen voran komme. In diesem Jahr will der Konzern rund 100 Millionen Euro einsparen. Zudem arbeiten nach wie vor rund 1.100 Mitarbeiter am Standort Warstein kurz. In einigen Werken ruhen nicht ausgelastete Anlagen.

 

    Infineon ist in der Branche kein Einzelfall: Auch bei Texas Instruments lief es im vergangenen Quartal schleppend. Der Halbleiterriese Intel leidet etwa unter der zuletzt schwachen Nachfrage nach PCs. Auch Europas größter Halbleiterproduzent STMicro bekommt die flaue Entwicklung deutlich zu spüren. Da Halbleiter in vielen Produkten stecken und für die Industrie wichtig sind, merken die Konzerne Konjunkturschwankungen besonders heftig.

 

BESSERE AUSSICHTEN FÜR AUTOCHIPS

 

    Auch die Krise auf vielen Automärkten trifft Infineon, das als Zulieferer einen großen Teil seiner Geschäfte mit Fahrzeugbauern macht. Im Vergleich zu früheren Jahren kann Infineon nach einem Umbau mit konjunkturellen Tiefs aber besser zurechtkommen. Lange Zeit hatte der Konzern auch in guten Zeit kaum Geld verdient.

 

    Gerade im wichtigen Automobil-Geschäft dürfte es inzwischen wieder merklich besser laufen. Infineon rechnet hier mit einem deutlichen Umsatzplus, während es in den Sparten Industrie und Sicherheitschips kaum Bewegung geben dürfte. Der Konzern-Umsatz dürfte im laufenden Quartal um einen mittleren einstelligen Prozentsatz im Vergleich zum Vorquartal zulegen und das Segmentergebnis leicht steigen. Für das gesamte Jahr ist Ploss allerdings weiter nur zurückhaltend. Wie bisher rechnet der Konzernchef mit einem Umsatzrückgang zwischen 5 und 9 Prozent auf eine Größenordnung von 3,6 Milliarden Euro (VJ 3,9). Beim Segmentergebnis hatte Ploss eine Halbierung auf eine Größenordnung von annähernd 250 Millionen Euro angekündigt./sbr/DP/stb

 

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