Kooperationen ausgebaut |
31.01.2022 23:49:00
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Wasserstoff-Trend: So könnte es für die Plug Power-Aktie weitergehen
• US-Infrastrukturpaket stützt
• Große Pläne für die Zukunft
Nachhaltigkeits-Trend erreicht Börsen
Derzeit ist das Thema Umweltschutz oftmals Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Kein Wunder also, dass Nachhaltigkeit nun auch den Aktienmarkt erreicht hat. Besonders im Energiesektor gibt es einige Unternehmen, die ihr Geschäft klimafreundlich ausgelegt haben. Dazu zählt auch der US-amerikanische Wasserstoff-Gigant Plug Power. Der Konzern mit Sitz in Latham in New York ist laut eigenen Angaben der "führende Anbieter von sauberem Wasserstoff und emissionsfreien Brennstoffzellenlösungen, die sowohl kosteneffizient als auch zuverlässig sind".
Joint Venture mit Acciona soll Wasserstoff-Geschäft in Spanien und Portugal ausbauen
Seine Vorreiterrolle in der Branche sichert Plug Power immer wieder mit zahlreichen Kooperationen und Übernahmen. Dazu zählt auch ein Joint Venture mit dem spanischen Energieunternehmen Acciona, das im November unter dem Namen "AccionaPlug" gegründet wurde. Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, grünen Wasserstoff für den spanischen und portugiesischen Markt bereitzustellen, wie die Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärten. Im Rahmen der Kooperation sollen Geschäftskunden in Zukunft außerdem AccionaPlugs Speicher-, Transport- und Lieferdienste nutzen können. Zunächst sollen die zusätzlichen Dienstleistungen aber auf die Sektoren Industrie und Metall beschränkt sein. "AccionaPlug strebt Wasserstoffproduktionsanlagen an, die direkt bei Industriekunden angesiedelt sind, sowie eigenständige Anlagen, die Wasserstoff für den regionalen Vertrieb produzieren", heißt es dazu von Unternehmensseite. "Die ersten Anlagen werden voraussichtlich 2023 in Betrieb gehen."
Übernahme von niederländischer Frames Group
Im darauffolgenden Monat schloss Plug Power auch die Akquisition der niederländischen Frames Group ab. Damit will man sich nicht nur neue Fachexperten ins Unternehmen holen, sondern auch auf die Erfahrungen von Frames im Bereich Engineering, Prozesse und Systemintegration zurückgreifen - und damit dazu beitragen, bis 2028 mehr als 1.000 Tonnen grünen Wasserstoff am Tag zu produzieren.
Auch Südkorea ist Expansionsziel
Darüber hinaus baut Plug Power sein Engagement im südkoreanischen Markt aus. Auch dort kam es im vergangenen Jahr zur Gründung eines Joint Venture. In Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen SK E&S, das zur südkoreanischen SK Group gehört, will man die Nutzung von Wasserstoff als alternative Energiequelle in asiatischen Märkten vorantreiben, heißt es in einer Ankündigung. Dazu sollen Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme, Wasserstofftankstellen, Elektrolyseure und grüner Wasserstoff den Weg auf den koreanischen und weitere asiatische Märkte finden. Bereits Anfang 2021 investierte die SK Group 1,6 Milliarden US-Dollar in Plug Power, nun wurde die Zusammenarbeit der beiden Konzerne mittels des Gemeinschaftsunternehmen weiter vertieft.
Liefer- und Logistikabkommen mit Certarus
Aber auch auf dem Heimatkontinent macht Plug Power mit Kooperationen von sich reden. So kündigte der Wasserstoff-Gigant im Dezember ein Liefer- und Logistikabkommen mit dem kanadischen Erdgas-Transportunternehmen Certarus an, wodurch sich die Verbreitung von Hydrogen als Kraftstoff beschleunigen soll. "Die Unternehmen werden ihr gemeinsames Know-how in der Wasserstoffproduktion, der mobilen Energieverteilung und den damit verbundenen Technologien nutzen, um die nordamerikanische Lieferkette zu verbessern und so dazu beizutragen, dass Wasserstoff als Kraftstoff eine erschwingliche und bequeme Option für Unternehmen wird, die Kohlenstoffemissionen reduzieren und ESG-Ziele in verschiedenen Branchen erreichen wollen", heißt es in einer Mitteilung zur Zusammenarbeit.
US-Infrastrukturmaßnahmen stützen Plug Power-Geschäft
Im Heimatmarkt dürfte Plug Power außerdem von der freundlichen Wasserstoff-Politik unter US-Präsident Joe Biden profitieren, wie Wirtschaftjournalist Larry Ramer in einem Textbeitrag auf "InvestorPlace" prognostiziert. Das insgesamt 1,2 Billion US-Dollar schwere Infrastrukturpaket, das im November verabschiedet wurde, soll - neben dem Verkehrsausbau, dem Internetnetz und der Wasserversorgung - auch den Ausbau des Stromnetzes umfassen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Davon sollen acht Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von mindestens vier Knotenpunkten für grünen Wasserstoff in den USA fließen, so die "National Law Review".
Plug Power rechnet mit hohen Margen für Kraftstoffe
Und auch für die Zukunft hat der Konzern Einiges geplant: "Wir gehen davon aus, dass die Margen für Kraftstoffe bis 2023 die Gewinnschwelle erreichen werden, da wir weiterhin mit strategischen Lieferanten zusammenarbeiten und mehrere grüne Wasserstoffanlagen in Betrieb genommen werden", so das Unternehmen im Rahmen der Bilanzvorlage für das dritte Quartal 2021. "Darüber hinaus werden wir unsere Logistikkapazitäten weiter ausbauen, um die Lieferung von Wasserstoff an unsere Kunden besser zu verwalten, was zu einer deutlichen Verbesserung der Kraftstoffeffizienz führen dürfte." Ab 2024 soll das Kraftstoffgeschäft dann profitabel sein, der laufende Ausbau des Wasserstoffnetzes lasse außerdem ein weiteres Aufwärtspotenzial vermuten.
So bewegt sich die Plug Power-Aktie
Die Aktie des Wasserstoff-Giganten wird von den zahlreichen Partnerschaften und der optimistischen Geschäftserwartungen hingegen nicht angetrieben. Seit Jahresbeginn verlor das an der NASDAQ notierte Plug Power-Papier 35,32 Prozent. Zuletzt wurden die Scheine bei 18,20 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 27. Januar 2021).
Ramer spricht Kaufempfehlung aus
Davon lässt sich Ramer jedoch nicht beirren. Aufgrund des positiven Ausblicks auf die Geschäftsbereiche Elektrolyseure und grüner Wasserstoff rechnet er damit, dass es für die Plug Power-Aktie bald deutlich aufwärts gehen dürfte. "Die neuen Geschäfte und Partnerschaften von Plug Power sowie die verstärkte Unterstützung der Regierungen für Wasserstoff werden die Finanzergebnisse des Unternehmens langfristig erheblich verbessern", so der Journalist in seinem Textbeitrag. "In der Zwischenzeit sind die neuen Geschäftsbereiche bereits auf ein schnelles Wachstum eingestellt, während sich die Margen wahrscheinlich stark verbessern werden." Anlegern, die es auf langfristige Investitionen abgesehen haben, empfiehlt Ramer damit den Kauf des Anteilsscheins.
Auch Konkurrenten stürmen auf den Wasserstoff-Markt
Ob Ramer mit seiner Einschätzung Recht behalten wird, bleibt vorerst abzuwarten. Denn auch wenn Plug Power von einem Marktumfeld profitieren kann, das sich auf umweltfreundliche Energiequellen fokussiert, strömen doch auch mehr und mehr Mitbewerber auf den Markt und machen mit Partnerschaften von sich reden. Erst kürzlich kündigte etwa der deutsche Werkstoffhersteller Covestro an, grünen Wasserstoff von der australischen Fortescue Future Industries beziehen zu wollen.
Redaktion finanzen.at
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