Zeitlose Grundregeln |
26.03.2022 23:23:00
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Warren Buffett setzt auf Kontinuität: Das zeichnet seinen Investmentstil bei Berkshire Hathaway seit Jahrzehnten aus
• Zeitlose Grundregeln für Investitionen
• "Woodstock der Kapitalisten": Aktionärsversammlungen als persönliche Verbindung
Die Person Warren Buffetts steht im Mittelpunkt des Unternehmens Berkshire Hathaway. "Er ist ein genialer Kauz aus der Prärie und gilt als personifiziertes Gegenstück zur Wall Street", beschreibt die Süddeutsche Zeitung das "Orakel von Omaha". Mit seiner Weigerung, dem schnellen Geld zu folgen, und seiner Arbeitsweise trägt er selbst maßgeblich zu diesem Mythos bei. Entscheidungen trifft Buffet am liebsten allein, bei Geldanlagen sei keine Demokratie gefragt.
Warren Buffett spricht mit seiner optimistischen Einstellung und seinen direkten, verständlichen Ratschlägen Mitarbeiter und Investoren direkt an. Er bringt seinen Mitarbeitern Vertrauen entgegen, seinem Leitsatz entsprechend, er kaufe Firmen und wolle sie nicht leiten. Auf diesem Vertrauen baut auch seine Mitarbeitermotivation auf: für die Vision des Unternehmens begeistern und gute Arbeit belohnen. Der Investor betont auch immer wieder, wie wichtig lebenslanges Lernen sei, er selbst lerne ständig dazu. Fehler sieht er als Teil des Prozesses, für Fehler müsse man sich nicht entschuldigen, er mache schließlich auch welche und lerne daraus.
Der Lebensstil
Der Starinvestor lebt Bescheidenheit, und das bei einem dreistelligen Milliarden-Vermögen US-Dollar. Durch seine äußere Erscheinung und seinen Lebensstil grenzt Buffet sich deutlich von den Wall Street-Brokern ab - und kann dies gar nicht oft genug betonen. Die vielfach zitierten, schlecht sitzenden Anzüge, der Mittelklasse-Wagen, das Haus, in dem er seit 1958 mit seiner Familie lebt, sowie die unscheinbaren angemieteten Büroräumlichkeiten sind zu seinen Markenzeichen geworden. Extravaganzen sind eher selten und werden nicht an die große Glocke gehängt.
Der Investmentstil
Langfristigkeit ist der Leitfaden für die Investments. Warren Buffett wählt nur Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell und einer sicheren Umsatzentwicklung und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Firmen unterbewertet sind. Das erfordert eine genaue und kontinuierliche Beobachtung des Marktes durch Buffett höchstpersönlich, wie er auch im diesjährigen Aktionärsbrief betonte.
Der persönliche Kontakt ist nach den Autoren des Buffett Management-Kompass "Die Macht der Ehrlichkeit" ein weiterer Knackpunkt für den Investor, die "Chemie" muss stimmen: Buffett investiert in Unternehmen, die Führung überlässt er aber den einzelnen Managern.
Zeitlose Grundregeln
Er suche Unternehmen, deren Geschäftsmodelle er verstehe und für deren langfristige Entwicklung er ein Gefühl habe, sagte er vor einigen Jahren in Frankfurt. In seinen Aktionärsbriefen betont er auch immer wieder, dass er keine Aktien, sondern Anteile von Unternehmen kaufe, seien dies Coca-Cola, Apple oder eine Schokoladenfabrik. Diese Firmen müssen profitabel und personell hervorragend aufgestellt und zugleich unterbewertet sein. Buffet empfiehlt immer wieder die Konzentration auf wenige Investments und rät von impulsiven, den Anlagekriterien widersprechenden Käufen ab.
Aktionärsversammlungen und Aktionärsbriefe als persönliche Verbindung
Die Aktionäre von Berkshire Hathaway bringen Warren Buffett eine fast kultische Verehrung entgegen und pilgern in Schaaren zu den jährlichen Aktionärsversammlungen, dem "Woodstock der Kapitalisten" wie diese in den Medien oft genannt werden. Dabei werden die drei Tage dauernden Hauptversammlungen laut Medienberichten zu riesigen Show-Events, die auch kaum ein Kleinanleger irgendwo auf der Welt verpassen möchte. Gerade hier ist die Investmentlegende nahbar und für die Anleger erreich- und erlebbar.
In seinen jährlichen Aktionärsbriefen stellt Buffett immer den (kleinen) Anleger in den Mittelpunkt seines Schaffens, denn der habe sein Geld in Berkshire investiert und so obliege es nun Buffets Verantwortung damit umzugehen.
Alles in allem konzentriert sich bei Berkshire Hathaway alles auf die Persönlichkeit Buffets, seine Entscheidungen und seine Führungsqualitäten - daran hat sich in den letzten 50 Jahren nichts geändert. Eine Struktur, die ein großes Vakuum hinterlässt, wenn Buffett nicht mehr im Chefsessel sitzt.
Redaktion finanzen.at
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