US-Wahl 2020 01.03.2019 17:05:00

Warren Buffett: Schultz ist nicht der passende Kandidat für die Präsidentschaftswahl

Warren Buffett: Schultz ist nicht der passende Kandidat für die Präsidentschaftswahl

"Howard Schultz hat nicht den Mut, um als Präsident zu kandidieren", schrieb US-Präsident Donald Trump in einem Tweet im Januar als Antwort auf Schultz‘ Andeutungen, für die anstehende Präsidentschaftswahl antreten zu wollen. Tatsächlich will sich der 65-Jährige für eine Kandidatur aufstellen - allerdings als "unabhängiger Zentrumskandidat". Von diesem Vorhaben rät Star-Investor Warren Buffett jedoch ab. Er glaubt, dass New Yorks ehemaliger Bürgermeister, Michael Bloomberg, der bessere Kandidat ist.

Mit seiner Kandidatur würde der Gründer der Kaffeehaus-Kette Starbucks dem derzeitigen Amtsinhaber Donald Trump nur zu einer zweiten Amtszeit verhelfen, ist sich Buffett sicher. In einem Interview gegenüber CNBC äußerte der 88-Jährige, dass Schultz damit einen "echten Fehler" begehen würde. Bloomberg hingegen sei weitaus geeigneter für das Amt. "Er weiß, wie’s läuft", so Buffett, "Er hat die richtigen Ziele für Amerika. Er versteht die Leute. Er versteht die Märkte." Vor allem aber verstehe er Menschen, die nicht in die Finanzmärkte involviert sind. Schlussendlich wäre Bloomberg laut Buffett ein guter Präsident.

"Unabhängige Kandidaturen sind kontraproduktiv"

Für Unabhängige Zentrumskandidaten wie Schultz hat die Investment-Legende allerdings keine guten Worte. Der Starbucks-CEO würde mit seiner Kandidatur den Demokraten am Ende nur die Stimmen wegnehmen und Trump zu einer Wiederwahl verhelfen. "Dritt-Partei-Kandidaten werden entweder der einen [Demokraten] oder der anderen Partei [Republikaner] schaden", so Buffett. Letztendlich würden sie nur den Willen der US-amerikanischen Bevölkerung vereiteln.

Tatsächlich haben unabhängige Kandidaten kaum eine Chance, die Wahlen zu gewinnen. Allerdings können sie den Wahlausgang stark beeinflussen. So stark, dass es zugunsten einer Partei ausfallen kann. Mit seiner Kandidatur würde Schultz beispielsweise - der von seiner politischen Ausrichtung eher der demokratischen Seite zuzuordnen ist - den Demokraten die Wähler wegnehmen. Da er die Wahlen selbst höchstwahrscheinlich nicht gewinnen wird, würde Donald Trump am Ende als Gewinner ausgehen.

So soll beispielsweise Bill Clinton bei den Wahlen 1992 gegen George H.W. Bush nur gewonnen haben, weil Geschäftsmann Ross Perot als Zentrumskandidat mitgemischt hat. Auch George W. Bushs Sieg in 2000 soll auf das Konto des US-Verbraucheranwalts Ralph Nader gehen. Demzufolge fürchten Demokraten, dass Schultz‘ Vorhaben keine positiven Auswirkungen für sie haben wird. Neben Buffett, hat Obamas ehemaliger Berater, David Axelrod, Schultz ebenfalls zum Verzicht aufgerufen. Auch Julian Castro, Ex-Wohnbauminister, äußerte sich pessimistisch zu der unabhängigen Schultz-Kampagne.

"Demokratische Partei geht zu weit links"

Schultz, der seit 1983 über vier Jahrzehnte CEO der Kaffeehaus-Kette Starbucks war und diese zu einer Weltmarke ausbaute, äußerte seit Juni 2018 seinen Wunsch, sich für die Präsidentschaftswahl aufstellen zu wollen. In der CBS-Sendung "60 Minutes" begründete er sein Vorhaben damit, dass er "Amerika gewinnen sehen" möchte. Sowohl die Republikanische als auch die Demokratische Partei seien nicht darum bemüht, "im Interesse des amerikanischen Volks" zu handeln. Vielmehr hätten sie sich in einer "Rachepolitik" verfangen und bei ihrer Verantwortung versagt.

Außerdem äußerte er im vergangenen Jahr, "dass so viele Stimmen in der Demokratischen Partei so weit nach links gehen", wie CNBC im Juni berichtete. Grund hierfür seien die demokratischen Senatorinnen Elizabeth Warren und Kamala Harris, die sich für eine hohe Besteuerung der Reichen und eine gebührenfreie College-Ausbildung aussprachen und damit für das Präsidentenamt kandidieren wollen. Schultz hält das für unrealistisch. Wolle man die nationale Verschuldung reduzieren, müsse man der Wirtschaft mehr Spielraum einräumen.

Mit seinen Spenden für demokratische Politiker wie Hillary Clinton oder Barack Obama, gilt Howard Schultz als Unterstützer der Demokratischen Partei. Er hält Donald Trump als "nicht qualifiziert" für das Präsidentenamt und kritisierte in der Vergangenheit immer wieder seine Maßnahmen. So hielt er die Steuerkürzungen für Konzerne für unnötig und beschäftigte demonstrativ 10.000 Flüchtlinge in seinem Konzern, nachdem Trump ein Einreiseverbot für Menschen aus muslimisch geprägten Ländern durchgesetzt hatte.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: lev radin / Shutterstock.com,Kristall Kennell / Shutterstock.com

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