Geopolitischer Brennpunkt |
27.12.2021 22:05:00
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Walmart-Aktie stärker: Unmut in China wegen fehlender Produkte aus Xinjiang
Die nordwestchinesische Region Xinjiang, in der überwiegend muslimische Minderheiten leben, ist zu einem geopolitischen Brennpunkt geworden - und zu einem ethischen Dilemma für multinationale US-Konzerne, die in China Geschäfte machen. Die US-Regierung hat China des Völkermordes an den religiösen Minderheiten in der Region beschuldigt und US-Präsident Joe Biden hat vergangene Woche ein Gesetz unterzeichnet, das den Import von zahlreichen Produkten aus Xinjiang verbietet - es sei denn, die Unternehmen können nachweisen, dass die Produkte nicht mit Zwangsarbeit hergestellt wurden, was als schwierig gilt.
China hat den Vorwurf des Völkermords und der Zwangsarbeit zurückgewiesen und erklärt, seine Politik in der Region diene der Terrorismusbekämpfung und dem Schutz der nationalen Sicherheit.
Auch andere westliche Unternehmen wie der Fast-Fashion-Händler H&M und der Sportartikelhersteller Nike waren in letzter Zeit Zielscheibe des Zorns chinesischer Verbraucher. Die Online-Präsenz von H&M wurde in diesem Frühjahr aus dem chinesischen Internet gelöscht, nachdem das schwedische Unternehmen angekündigt hatte, keine Waren mehr aus Xinjiang zu beziehen.
Am vergangenen Donnerstag entschuldigte sich Intel bei chinesischen Verbrauchern, Partnern und der Öffentlichkeit, nachdem es in den chinesischen sozialen Medien zu einem Aufschrei gegen den Konzern gekommen war. Der US-Chipgigant hatte auf seiner Website einen Brief an Zulieferer veröffentlicht, in dem er diese mit Verweis auf ein US-Gesetz aufforderte, keine Waren aus Xinjiang zu beziehen.
Walmart seinerseits wurde am Freitag in die Kontroverse hineingezogen, nachdem Nutzer auf inländischen Social-Media-Plattformen schrieben, dass sie in den von Walmart und Sam's Club China betriebenen Online-Shops keine Produkte finden konnten, die typischerweise aus Xinjiang stammten. Sam's Club ist die Großhandelskette von Walmart, die nur für Mitglieder zugänglich ist.
Ein Nutzer des Microbloggingdienstes Weibo beschuldigte Walmart, "Chinas Reis zu essen und uns trotzdem ins Gesicht zu schlagen". Andere erklärten, sie würden ihre Mitgliedschaft bei Sam's Club kündigen, und teilten Fotos von ihren Gesprächen mit Kundendienstmitarbeitern, die sie bei der Kündigung ihrer Verträge zeigten. Andere schrieben, sie würden die Walmart-Läden boykottieren.
Einige Nutzer berichteten, der Online-Kundendienst habe ihnen mitgeteilt, die betreffenden Produkte seien nicht mehr vorrätig. Ein Walmart-Sprecher lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
An der NYSE stieg die Walmart-Aktie schlussendlich um 0,93 Prozent auf 140,79 Dollar.NEW YORK (Dow Jones)
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