Schwieriges Geschäftsumfeld 28.10.2024 15:19:00

WACKER CHEMIE-Aktie im Minus: Jahresziele in Sicht - Quartalserwartungen trotzdem untertroffen

WACKER CHEMIE-Aktie im Minus: Jahresziele in Sicht - Quartalserwartungen trotzdem untertroffen

Die Nachfragesituation in der Chemiebranche sei nach wie vor herausfordernd, sagte Konzernchef Christian Hartel laut Mitteilung vom Montag. "Viele Unternehmen aus den kundennahen Abnehmerbereichen haben ihre Produktion gedrosselt, besonders die Automobilbranche und die Bauwirtschaft zeigen sich aktuell schwach." Zudem schwächelt das Geschäft mit Polysilizium für die Solarindustrie weiterhin. Der Aktienkurs gab nach.

Bei einem Umsatzrückgang um 6 Prozent auf rund 1,43 Milliarden Euro blieb das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im dritten Quartal im Jahresvergleich mit 152 Millionen Euro stabil. Damit bleibt der MDAX-Konzern aber etwas hinter der mittleren Markterwartung zurück. Unter dem Strich verdiente WACKER CHEMIE mit knapp 34 Millionen Euro ebenfalls in etwa so viel wie vor einem Jahr.

Auf den Konzernumsatz drückte ein schwächeres Solar-Polysilizium-Geschäft. Hier macht sich weiterhin eine zurückhaltende Nachfrage wegen des in den USA laufenden Anti-Dumping-Verfahrens gegen die Importe von Solarprodukten aus einigen südostasiatischen Ländern bemerkbar. Auch die Polymer-Sparte stand unter Druck. Die Polymere des Konzerns sind die Basis etwa für Klebstoffe, werden aber auch in Bodenbelägen, Farben und Beton beigemischt, um Eigenschaften zu verändern. Schwächelt die Bauwirtschaft, bekommt WACKER CHEMIE das zu spüren.

Gut liefen zuletzt das Geschäft mit Silikonen, das den Umsatz, vor allem aber den operativen Gewinn steigerte. Bereits im ersten Halbjahr hatte die Sparte von einer guten Nachfrage im Bereich Industrielacke, bei Beschichtungen und aus der Textilindustrie profitiert.

Alles in allem peilt Hartel für 2024 weiterhin für den Konzern weiterhin Erlöse von 6 bis 6,5 Milliarden Euro an. Der operative Konzerngewinn (Ebitda) soll in der oberen Hälfte der Spanne von 600 bis 800 Millionen Euro liegen - der Analystenkonsens lag zuletzt bereits bei 760 Millionen Euro.

Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan sprach in einer ersten Reaktion von einem etwas vagen Konzernausblick. Das dürfte an den wohl starken Auftragsschwankungen liegen. Die Aktien von WACKER CHEMIE waren am Vormittag denn auch mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 83,74 Euro unter den größten Verlierern im Index der mittelgroßen Werte. Der jüngste Druck auf die Papiere hält damit an. 2024 summieren sich der Verluste nun wieder auf fast 27 Prozent.

Die WACKER CHEMIE-Aktie notiert via XETRA zeitweise 2,46 Prozent im Minus bei 82,38 Euro.

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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Bildquelle: WACKER Chemie,zvg

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