Dank Einsparungen |
30.04.2020 17:56:00
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WACKER CHEMIE-Aktie gibt Gewinne ab: WACKER CHEMIE übertrifft zum Jahresstart Gewinnerwartungen
Mitte März hatte WACKER CHEMIE noch einen Ausblick explizit ohne die Virus-Folgen gegeben, aber auch darauf hingewiesen, dass die Pandemie das Konzernergebnis 2020 um mehr als 100 Millionen Euro schmälern könnte. Ausgeklammert waren auch Kosten für die bereits angekündigte Restrukturierung inklusive Personalabbau. Mittlerweile sei aber nicht mehr verlässlich abzusehen, wie lange und wie stark die weltweit getroffenen staatlichen Maßnahmen zur Virus-Eindämmung das Geschäft beeinträchtigen werden, hieß es nun.
Um in dem schwierigen Umfeld zu bestehen, drückt WACKER auf die Kostenbremse. Teile der Verwaltung an deutschen Standorten sowie in der Polysilizium-Produktion müssen ab 1. Mai in Kurzarbeit. Andere Bereiche könnte das je nach Entwicklung der Virus-Krise auch noch treffen, hieß es. Zudem soll erst einmal weniger investiert werden, um die Liquidität zu stärken. Die habe sich zum Ende des ersten Quartals auf 750 Millionen Euro belaufen. Zusätzlich stünden ungenutzte Kreditlinien von rund 600 Millionen Euro zur Verfügung, hieß es.
Im ersten Quartal hinterließ die weltweite Corona-Krise bei dem bayerischen Spezialchemiekonzern nur kleinere Kratzer. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 3 Prozent auf 1,2 Milliarden, wie das SDAX-Unternehmen in München mitteilte. Dank Einsparungen und einer höheren Auslastung schnellte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aber um fast ein Viertel auf 174 Millionen Euro nach oben.
Unter dem Strich blieben 68,9 Millionen Euro hängen, nach einem Verlust von 5,5 Millionen ein Jahr zuvor. Dabei spielten auch niedrigere Abschreibungen eine Rolle, nachdem 2019 noch eine Wertberichtigung auf Produktionsanlagen für den Solarindustriegrundstoff Polysilizium im Zusammengang mit schwachen Geschäften schwer belastet hatte. Während der Umsatz den durchschnittlichen Analystenschätzungen entsprach, lief es gewinnseitig besser als erwartet.
Laut der Baader-Analystin Lopez Pineda schnitt dabei auch das Geschäft mit Silikonen trotz eines Gewinnrückgangs besser ab als gedacht. So fielen hier zwar laut WACKER die Preise für Standardprodukte. Eine gute Nachfrage nach rentableren Spezialprodukten der Sparte rund um Schmier- und Dämmstoffe etwa für die Auto- und die Bauindustrie glich das aber in Teilen aus.
Besser als vor einem Jahr lief es im Geschäft mit Polysilizium für Solaranlagen. Das leidet schon lange unter Billigkonkurrenz aus China, weshalb die Münchener mit Kostensenkungen gegensteuern. Das macht sich langsam bezahlt: Der operative Verlust ging deutlich zurück.
Einen Gewinnsprung verzeichnete derweil das Polymer-Geschäft rund um Bindemittel, etwa für Teppich- und Fliesenkleber sowie Farben und andere Baustoffe. Neben der Nachfrage nach Dispersionspulvern lieferten auch hier Einsparungen Rückenwind.
Das stärkste Wachstum verzeichnete aber der nach Umsatz kleinste Geschäftsbereich Biosolutions. Hier waren vor allem biopharmazeutische Produkte sowie Stoffe gefragt, die dem Körper helfen, Medikamente besser aufzunehmen.
Aktie von WACKER CHEMIE dreht ins Minus
Eine überraschend gute Gewinnentwicklung im ersten Quartal hatte den Aktien von WACKER CHEMIE am Donnerstag zunächst Rückenwind verliehen. Dann drückte jedoch der schwache Gesamtmarkt auf den Kurs, sodass die Aktien schließlich 1,41 Prozent auf 53,28 Euro verloren.
Die Analysten Chetan Udeshi von JPMorgan und Laura López Pineda von der Baader Bank lobten die Resultate des ersten Quartals am Morgen als besser als erwartet. Zudem überrasche die Streichung des Jahresausblicks nicht, erklärte die Baader-Expertin mit Blick auf die Corona-Krise.
Mit dem Kursanstieg knüpften die Papiere an ihre jüngste Erholung an: Seit dem Corona-Crashtief Mitte März bei rund 30 Euro summieren sich die Gewinn nun schon auf 84 Prozent. Damit notieren die Aktien aktuell noch rund ein Viertel unter dem Vorkrisenniveau von Mitte Februar.
/mis/jha/
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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