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In Nordamerika 11.08.2014 07:02:48

VW und GM rufen Hunderttausende Autos zurück

Wegen Problemen mit Benzinpumpen und Zündschlössern will VW 151.389 Exemplare des Tiguan aus den Modelljahren 2009 bis 2014 untersuchen lassen, erklärte das Unternehmen am Samstag. Kurz zuvor hatte der Konzern mitgeteilt, die Rückrufe bei Routan-Minivans um 18 500 Wagen auszuweiten. GM muss derweil rund 300.000 weitere Autos in die Werkstätten holen.

Beim Tiguan können Mängel an den Benzinpumpen den Motor direkt nach dem Start abwürgen, was Volkswagen zufolge eine potenzielle Crash-Gefahr birgt. Bei den Minivans droht sogar ein Kontrollverlust in voller Fahrt: Fehlerhafte Zündschlüssel könnten auf holprigen Wegen in die Aus-Position zurückspringen. Der Konkurrent General Motors kämpft wegen ähnlicher Defekte bereits seit Monaten mit einer der größten Rückrufaktionen in der Automobilgeschichte.

Schwierigkeiten beim Routan gibt es schon seit Jahren. Sie stammen aus einer früheren VW-Partnerschaft mit dem US-Autobauer Chrysler, der die Fahrzeuge geliefert hatte. Bereits 2011 hatte Volkswagen begonnen, die nur in Nordamerika verkauften Minivans zurückzurufen. Mittlerweile sind über 30.000 Autos betroffen. Bislang seien aber keine Unfälle bekannt, betonte VW.

Aufgrund von Scheinwerfer-Problemen hatte Europas größter Autokonzern im März auch schon seinen US-Passat in die Werkstätten beordert. Die Lampen des Abblendlichts können den Kontakt verlieren, wenn die Motorhaube zu fest zugeschlagen wird. VW rief deshalb in den USA und Kanada über 160.000 Fahrzeuge der Modelljahre 2012 und 2013 zurück.

Bei der Opel-Mutter GM reißt die Rückrufserie ebenfalls nicht ab. Wegen technischer Mängel müssen etwa 300 000 weitere Wagen überprüft werden. Grund seien unter anderem Probleme mit den Zündschlössern, teilte das Unternehmen am Freitag (Ortszeit) in Detroit mit. Betroffen sind etwa Modelle der Marken Saturn, Cadillac und Chevrolet. Im Rahmen einer riesigen Rückrufwelle rief der Konzern inzwischen rund 29 Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstätten.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer warnte, dass der zunehmende Einsatz von Gleichteil-Strategien die Zahl der Rückrufe in den kommenden Jahren weiter erhöhen könnte. Wenn identische Komponenten in verschiedenen Karosserievarianten verbaut würden, spare dies zwar Kosten, könne aber auch zu Problemen an den "Schnittstellen" der Systeme führen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Hersteller seien sich der Risiken jedoch bewusst und informierten die Kunden vor allem in den USA bereits sehr viel transparenter.

/hbr/DP/he

HERNDON/DETROIT (dpa-AFX)

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