20.04.2014 00:35:30
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VW-Tochter Audi erwägt Ausbau des Werks im chinesischen Foshan
Von William Boston und Colum Murphy
Volkswagen (VW) und seine Premium-Tochter Audi erwägen, das neue Werk im chinesischen Foshan deutlich auszubauen. Im Zuge des Ausbaus könnte auch ein neues Sports Utility Vehicle (SUV) der Kompaktklasse dort hergestellt werden, sagten Unternehmensvertreter.
Der Ausbau des Werks würde Audi die Produktionskapazitäten verschaffen, die das Unternehmen dringend benötigt, um den Absatz seiner Premium-Fahrzeuge in China in den kommenden Jahren zu steigern.
In diesem Jahr werde das Unternehmen die Rekordzahl von einer halben Million Fahrzeuge verkaufen, sagte Audi-CEO Rupert Stadler. Mittelfristig werde die Produktionskapazität auf 700.000 Fahrzeuge erweitert.
Audi gilt in China als führende Luxus-Automarke. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr in China und Hongkong insgesamt 491.989 Fahrzeuge verkauft. Im Vergleich zu 2012 war das ein Plus von 21 Prozent. In den ersten drei Monaten dieses Jahres setzte Audi 124.520 Fahrzeuge im Reich der Mitte ab, auch das entsprach auf Jahressicht einer Steigerung um 21 Prozent.
Der Leiter des China-Geschäfts von Audi, Dietmar Voggenreiter, hält es für möglich, dass der Fahrzeughersteller in diesem Jahr in China zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass Audi über 540.000 Einheiten verkaufen dürfte.
In Foshan werden die Modelle Q3 und A3 Sportback gefertigt. Im Laufe des Jahres soll die Produktion der A3-Limousine aufgenommen werden. In dem Werk können theoretisch 300.000 Fahrzeuge im Jahr hergestellt werden. Da die Produktion gerade erst angelaufen ist, werden im Jahr bislang nur 150.000 Einheiten gebaut. Die Nachfrage steigt aber so rasch, dass VW und Audi schon die Erweiterung der Anlage erwägen. Fraglich sei noch, ob man die Kapazität auf 450.000 oder gleich auf 600.000 Fahrzeuge erweitere, sagte Voggenreiter dem Wall Street Journal. Der Ausbau könne stufenweise vollzogen werden, etwa um 50.000 pro Jahr, fügte er hinzu.
Nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Co wird China schon im Jahr 2016 der wichtigste Absatzmarkt für Fahrzeuge der Premiumklasse sein. Die drei großen deutschen Branchenvertreter Audi, BMW und Daimler teilen sich rund 70 Prozent des Markts, wobei Audi wiederum Marktführer ist. In den vergangenen Jahren sind auch noch andere Anbieter in den Wettstreit um Marktanteile eingetreten.
Um den Absatz zu steigern, baut Audi auch sein Händlernetz in China aus. Das Unternehmen expandiert in den Westen des Landes und eröffnet Niederlassungen in kleineren chinesischen Städten. Nach Angaben von Audi-Vertriebsvorstand Luca De Meo kommt jede Woche eine neue Niederlassung hinzu. Bis 2017 solle das Händlernetz 500 Niederlassungen umfassen, gegenwärtig seien es 340.
Die endgültige Entscheidung über den Ausbau des Werks in Foshan könnte Ende des Jahres fallen -- sofern VW, Audi und ihr chinesischer Partner FAW Group zu dem Schluss kommen, dass die Nachfrage die Investitionen rechtfertigt. Man sei bereit, die Fabrik zu bauen, wenn die Nachfrage da sei, sagte Ulrich Hackenberg, Audi-Vorstand für technische Entwicklung. Im Zuge der Expansion könnte in Foshan auch der Kompakt-SUV Q1 gebaut werden. Die Voraussetzungen dafür seien gegeben, eine Entscheidung darüber aber noch nicht gefallen, so Hackenberg.
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April 19, 2014 06:02 ET (10:02 GMT)
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