Europas Hersteller belastet |
02.01.2025 16:38:00
|
VW-, Mercedes-Benz-Aktien & Co. schwächeln: Absatz chinesischer E-Autobauer belastet
Die Europäer haben das Nachsehen: Unter den schwächsten Sektoren büßte der Stoxx Europa Autos & Parts um die Mittagszeit 1,8 Prozent ein und setzte damit seine Kursschwäche des vergangenen Jahres fort. 2024 hatte er 12 Prozent verloren, während Europas Börsen im Allgemeinen spürbar zulegen konnten.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China, das für die europäischen Autobauer nach wie vor ein sehr wichtiger Markt ist, belasteten am Donnerstag zusätzlich: Die Stimmung in Chinas Industrie hatte sich im Dezember eingetrübt, weshalb in China auch Aktien wie die von BYD unter Druck gerieten.
Am Mittwoch hatten Autobauer aus China - allen voran BYD, aber auch Li Auto, NIO oder Xpeng - Absatzsteigerungen für Dezember und das Gesamtjahr bekannt gegeben.
Dabei meldete BYD als größter unter ihnen einen Rekord und verringerte seinen Abstand zum weltgrößten E-Autobauer Tesla. Insgesamt steigerte der chinesische Konzern 2024 seinen Absatz um mehr als 40 Prozent auf rund 4,3 Millionen Plug-in Hybrid Fahrzeuge und E-Autos. Der Absatz reiner batteriebetriebener Autos kletterte um rund 12 Prozent auf 1,78 Millionen.
Tesla wird voraussichtlich noch an diesem Donnerstag Absatzzahlen bekannt geben. Das Unternehmen hatte für das abgelaufene Jahr insgesamt 1,81 Millionen Auslieferungen prognostiziert. Analysten rechnen allerdings im Schnitt mit weniger.
Im DAX gaben am ersten Tag des neuen Börsenjahres unter den Autobauern Porsche um 0,82 Prozent auf 57,94 Euro nach und Volkswagen um 2 Prozent auf 87,26 Euro. BMW büßten 1,42 Prozent auf 77,86 Euro ein und Mercedes-Benz als Schlusslicht 2,04 Prozent auf 52,70 Euro.
Auch Renault und Stellantis waren überdurchschnittlich schwach.
Während BYD neben Tesla zur meistverkauften Automarke der Welt aufgestiegen ist und auch seinen Platz unter den weltweit umsatzstärksten Autoherstellern festigt, - der Jahresumsatz dürfte erstmals über 100 Milliarden US-Dollar steigen -, leiden europäische Autohersteller unter dem strukturellen Wandel in Richtung Elektromobilität.
Die Entwicklung hinkt in Europa hinterher, und E-Autos sind vergleichsweise zu teuer. Zugleich wurden in China, das zu den wichtigsten Absatzmärkten für europäische Autos gehört, Zulassungsbeschränkungen für Benzin- und Dieselfahrzeuge erlassen, was den Druck zusätzlich erhöht. Und in den USA, ebenfalls ein wichtiger Absatzmarkt für die Europäer, droht der designierte Präsident Donald Trump wieder mit hohen Einfuhrzöllen, um seine "America-First"-Politik voranzubringen.
Laut der Bank of America wird 2025 die Entwicklung in Richtung Elektromobilität weiter zunehmen. Analyst Horst Schneider erwartet einen weltweiten Zuwachs batteriebetriebener Fahrzeuge um 22 Prozent im Vergleich zum Jahr 2024. Die Durchdringungsrate von E-Autos weltweit würde damit von 13 auf 16 Prozent zulegen, was ihm zufolge vor allem strengeren CO2-Emissionsvorschriften für Autohersteller in Europa sowie weiter höheren E-Autoverkäufen in China geschuldet sein dürfte.
Weitere Marktanteile wird ihm zufolge weltweit vor allem BYD gewinnen sowie auch die anderen zwei chinesischen Hersteller SAIC und Chery. Tesla dürfte vor allem der japanischen Konkurrenz und auch Volkswagen Marktanteile abluchsen, erwartet er und ergänzt: "Dieser Trend ist sogar noch deutlicher, wenn man China aus der Berechnung herausnimmt."
/ck/ajx/mis
-----------------------
dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX
-----------------------
FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu BMW AGmehr Nachrichten
03.01.25 |
Anleger in Europa halten sich zurück: Euro STOXX 50 beendet den Freitagshandel mit Verlusten (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Verluste in Frankfurt: DAX schwächelt schlussendlich (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Angespannte Stimmung in Frankfurt: LUS-DAX notiert im Minus (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Schwacher Handel: DAX verbucht nachmittags Verluste (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Euro STOXX 50 aktuell: Euro STOXX 50 am Nachmittag mit Abgaben (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Schwacher Handel: Euro STOXX 50 verliert zum Start des Freitagshandels (finanzen.at) | |
02.01.25 |
STOXX-Handel: Euro STOXX 50 schlussendlich auf grünem Terrain (finanzen.at) | |
02.01.25 |
Donnerstagshandel in Europa: Euro STOXX 50 fällt nachmittags (finanzen.at) |
Analysen zu BMW AGmehr Analysen
06.12.24 | BMW Outperform | Bernstein Research | |
06.12.24 | BMW Buy | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.24 | BMW Buy | Deutsche Bank AG | |
03.12.24 | BMW Equal Weight | Barclays Capital | |
03.12.24 | BMW Buy | UBS AG |
Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 76,32 | -1,95% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,51 | -0,66% | |
Renault S.A. | 45,97 | -2,63% | |
Stellantis | 12,17 | -2,78% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 86,68 | -0,51% |