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Pressekonferenz geplant 08.12.2015 13:16:00

VW gibt Donnerstag Zwischenstand zum Abgas-Skandal bekannt

Bei einer Pressekonferenz wollen VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und Vorstandschef Matthias Müller auch über die Neuausrichtung des Konzerns informieren. Knapp drei Monate nach Beginn der Krise ist es das erste Mal, dass sich Pötsch und Müller auch Fragen stellen wollen. Zuvor soll am Mittwoch der VW-Aufsichtsrat tagen.

Europas größter Autobauer steckt in der schwersten Krise der Konzerngeschichte. Das Unternehmen hatte Mitte September zugegeben, bei Millionen Diesel-Fahrzeugen die Stickoxidwerte mittels einer verbotenen Software manipuliert zu haben. Später stellte sich heraus, dass es auch bei rund 800 000 Fahrzeugen Unregelmäßigkeiten bei den Angaben zum klimaschädlichen Kohlendioxidausstoß gegeben hatte.

Müller hatte vor zwei Wochen angekündigt, Mitte Dezember einen Zwischenbericht zum Abgas-Skandal vorlegen zu wollen. Die VW-Revision habe inzwischen zahlreiche Computer und Smartphones sowie mehrere Gigabyte an Daten sichergestellt, hatte er gesagt. Zudem würden Gespräche geführt, Hinweise verfolgt und Gremienprotokolle gesichtet.

Bisher ist immer noch unklar, wer genau bei VW für die Manipulationen verantwortlich ist. Die VW-Spitze hatte stets darauf verwiesen, dass es sich um eine "kleine Gruppe" gehandelt habe. Mehrere hochrangige Manager aus Entwicklungs- und Motorenabteilungen waren beurlaubt worden.

Für einen Großteil der in Europa zugelassenen Fahrzeuge konnte VW inzwischen technische Lösungen für die von den Abgas-Manipulationen betroffenen Autos präsentieren. In den USA laufen derzeit noch die Gespräche mit den zuständigen Behörden. VW drohen weltweit Schadensersatz- und Strafzahlungen, die in die Milliarden gehen.

Bei der Sitzung des VW-Aufsichtsrats am Mittwoch soll auch ein neuer Personalvorstand ernannt werden, und zwar der bisherige Stahl-Manager Karlheinz Blessing, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen erfahren hatte. Blessing ist bisher Vorstandschefs des Stahlkochers Dillinger Hütte.

Zum Thema Neuausrichtung hatte VW-Chef Müller bereits einen "Kulturwandel" bei Volkswagen versprochen. Inzwischen sind Reformen auf den Weg gebracht worden. Diese sehen unter anderem vor, dass die einzelnen Marken und Regionen mehr Verantwortung bekommen sollen. Unter dem früheren Vorstandschef Martin Winterkorn war VW zentralistisch geführt worden. Winterkorn war Mitte September im Strudel des Abgas-Skandals zurückgetreten./hoe/DP/she

WOLFSBURG (dpa-AFX)

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