Wegen Abgasskandal |
06.10.2015 17:20:00
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VW-Chef Müller kündigt massives Sparprogramm an
Das Konzernergebnis und die Finanzplanung des Autoherstellers kämen "massiv unter Druck", begründete der Konzernchef seine Sparpläne. "Die Belastungen werden groß sein, möglicherweise sehr groß." Darauf müsse Volkswagen "schnell reagieren", nicht zuletzt um das bislang gute Kreditrating zu sichern. Das habe "höchste Priorität". Kurz nach Aufflammen des Abgasskandals hatte der Autokonzern 6,5 Milliarden Euro für die absehbare Rückrufaktion zurückgestellt. "Das wird nicht reichen", sagte Müller nun. Ausgaben für Strafen und mögliche Schadensersatzzahlungen kämen hinzu.
Volkswagen stelle "jetzt alle geplanten Investitionen noch mal auf den Prüfstand", kündigte Müller an. Zugleich allerdings dürfe der Autohersteller seine Position "jetzt nicht aufs Spiel setzen". Der Konzern dürfe sich "nicht um die Zukunft sparen", warnte der VW-Chef. Zuvor hatte schon Konzern-Betriebsratschef Bernd Osterloh gesagt, das Unternehmen werde "mit großer Konsequenz alles in Frage stellen müssen, was nicht wirtschaftlich ist".
Müller versprach den Mitarbeitern aber, er werde "alles daran setzen, dass Volkswagen auch in Zukunft für gute und sichere Arbeitsplätze steht". Der Konzernchef deutete an, die Auswirkungen von Absatzrückgängen auffangen zu wollen: Volkswagen verfüge etwa über Arbeitszeitkonten und die Möglichkeit, Produktionsvolumina umzuverteilen.
Müller kündigte zudem abermals an, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückgewinnen zu wollen. "Ich will zusammen mit Ihnen beweisen, dass unsere Werte gelten, und dass Volkswagen, dass wir alle das Vertrauen der Menschen verdienen", sagte er. "Volkswagen muss wieder für mehr Integrität stehen, nicht nur auf dem Papier, sondern immer und überall."
Müller versprach den Mitarbeitern auch eine "schnelle und schonungslose Aufklärung" der Abgasmanipulationen. Die von den Softwaretricks betroffenen Fahrzeuge wird Volkswagen nach den Worten des Konzernchefs umrüsten. Die technischen Lösungen dazu werde das Unternehmen "kurzfristig" den zuständigen Behörden vorstellen. Bei einem Teil der Autos werde es auch um Hardware-Umbauten gehen.
Als Herausforderung für Volkswagen bezeichnete Müller auch die Digitalisierung. "Neue Konkurrenten drängen in unser Geschäft: Wenn die Gerüchte stimmen, wird Apple 2019 das iCar auf den Markt bringen", sagte er. "Wir müssen schlanker und schneller werden", forderte Müller. Dazu trage der beschlossene Umbau der Konzernstruktur bei. Der VW-Chef kündigte zudem an, die Abläufe zu beschleunigen: "Ich werde es zum Beispiel nicht akzeptieren, dass Dutzende Experten in Steuerkreisen sitzen müssen oder bei Abnahmefahrten herumstehen, während zu Hause die Arbeit liegen bleibt."
Mit dem bisherigen Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch soll bei Volkswagen allerdings ein jahrelanges Vorstandsmitglied den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Müller verteidigte dies vor den Mitarbeitern: "Die Erfahrung, der strategische Weitblick und die Besonnenheit von Herrn Pötsch sind gerade jetzt sehr wertvoll für unseren Konzern", sagte er.
Unterstützung erhielt Müller am Dienstag von dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD), der auch Mitglied des Volkswagen-Aufsichtsrats ist. Der Autokonzern und das Bundesland Niedersachsen hätten eine Verbindung, "auf die Verlass ist", sagte Weil. Das gelte "gerade auch in schwierigen Phasen".
DJG/hev/mgo
Dow Jones Newswires
Von Hendrik Varnholt
FRANKFURT (Dow Jones)
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