Betriebsversammlung |
06.10.2015 07:04:43
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VW-Belegschaft will Antworten von Chef Müller im Abgas-Skandal
Weltweit gebe es unter den etwa 600.000 VW-Beschäftigten eine große Verunsicherung, hieß es aus dem Unternehmen. Mit seiner Ansprache wolle Müller die Kollegen nicht nur beruhigen, sondern auch die Reihen schließen. Denn zur Lösung der größten Krise in der VW-Historie braucht Müller auch das Vertrauen der Mitarbeiterschaft.
Seit vor zweieinhalb Wochen bekanntwurde, dass Volkswagen mit einer speziellen Software die Abgaswerte bei verschiedenen Diesel-Modellen manipuliert hat, gebe es auch innerhalb der Belegschaft kein anderes Thema mehr. Genau wie bei Verbrauchern, Aktionären und Politikern spüre man unter den Mitarbeitern einen Vertrauensverlust, hieß es. Viele würden sich selbst als Opfer des Betrugs empfinden, denn die Identifikation mit den Fahrzeugen sei gerade im Stammwerk sehr groß.
Unter den Mitarbeitern hat der Skandal aber nicht nur das Vertrauen in das Management ins Wanken gebracht. Viele bangen nach zahlreichen erfolgreichen Jahren nun um ihre Jobs. Sie erwarten von ihrem neuen Konzernchef klare Aussagen zum Ausmaß der Krise, zu möglichen Lösungen und auch darüber, ob Arbeitsplätze in Gefahr sind.
"Natürlich gibt es Ängste, wie sich die Situation weiterentwickelt", sagte Osterloh der "Bild am Sonntag". "Es gibt aber auch Wut über die, die uns das eingebrockt haben. Wir lassen nicht zu, dass die Kollegen die Zeche zahlen."
Das Eingeständnis der Manipulationen hatte im Konzern ein Erdbeben ausgelöst - der frühere VW-Chef Martin Winterkorn musste bereits genau wie zahlreiche andere Top-Manager seinen Platz räumen, weltweit drohen teure Klagen. An der Frankfurter Börse konnte die VW-Aktie ihren freien Fall noch immer nicht stoppen. Zum Wochenauftakt sank der Kurs zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren.
Bereits am Mittwoch steht dann schon die nächste Krisensitzung des VW-Aufsichtsrates auf dem Programm. Dabei soll der bisherige Finanzchef Hans Dieter Pötsch als Aufsichtsrat bestätigt und anschließend vom Amtsgericht Braunschweig benannt werden.
/had/DP/stkWOLFSBURG (dpa-AFX)
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