09.02.2017 13:32:43
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VW-Aufsichtsrat weist Vorwürfe von Piëch in Abgasskandal zurück
BERLIN (AFP)-- Die Frage, wer wann über den Abgasskandal Bescheid gewusst hat, sorgt weiter für Unruhe in den Volkswagen-Führungsgremien. Vorwürfe des einstigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch, wonach mehrere Aufseher-Kollegen schon Monate vor dem offiziellen Bekanntwerden der Manipulationen entsprechende Hinweise erhalten hätten, wies der Aufsichtsrat am Mittwochabend zurück. Niedersachsen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erklärte, er habe vor September 2015 von nichts gewusst.
Im September 2015 hatte Volkswagen auf Druck von US-Behörden öffentlich mitgeteilt, dass bei Millionen Dieselfahrzeugen weltweit eine Software zur Manipulation von Abgaswerten bei Tests eingebaut worden war. Seither sorgt die Frage, wann und wie weitgehend Führungskräfte über diese Vorgehensweise informiert waren, immer wieder für Diskussionen. Auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt zu diesem Thema - allerdings nicht gegen VW-Aufsichtsräte, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Bei den Staatsanwälten habe Ex-Aufsichtsratschef Piëch ausgesagt, Weil und weitere Aufsichtsräte hätten bereits Anfang März 2015 von Hinweisen auf Abgasmanipulationen in den USA erfahren, berichtete am Mittwoch die Bild am Sonntag vorab. Piëch belastete demnach das damalige Aufsichtsratspräsidium, dem neben Weil auch Betriebsratschef Bernd Osterloh, der frühere IG-Metall-Chef Berthold Huber und Anteilseigner Wolfgang Porsche angehörten.
In dem Gespräch soll es um eine Unterredung Piëchs mit dem damaligen Volkswagen-Vorstandschef Martin Winterkorn gegangen sein, wie die Bild am Sonntag berichtete. Piëch will Ende Februar 2015 von einem Informanten den Hinweis erhalten haben, dass VW Abgaswerte manipuliere und deswegen ein großes Problem in den USA habe - damit will er Winterkorn konfrontiert haben. Kürzlich hatte dies bereits auch der Spiegel berichtet.
Der Volkswagen-Aufsichtsrat erklärte kurz nach Bekanntwerden des Berichts der Bild am Sonntag, Piëch habe eine ähnliche Darstellung bereits im Frühjahr 2016 im Zuge interner, unabhängiger Untersuchungen gegeben. Die Kanzlei Jones Day habe dies eingehend überprüft und als "unglaubwürdig" eingestuft. Sämtliche betroffene Mitglieder des Aufsichtsratspräsidiums hätten "unabhängig voneinander alle Behauptungen (...) klar und nachdrücklich als falsch zurückgewiesen".
Weil erklärte, es habe "im Frühjahr 2015 von keiner Seite Hinweise an mich gegeben, Volkswagen nehme unzulässigerweise Einfluss auf Schadstoffwerte". Er habe davon "erst am 19. September 2015 erfahren. Jede anderslautende Darstellung ist schlichtweg falsch". Weil sitzt in seiner Funktion als Ministerpräsident des VW-Großaktionärs Niedersachsen seit 2013 im Aufsichtsrat des Konzerns.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
February 09, 2017 07:02 ET (12:02 GMT)- - 07 02 AM EST 02-09-17
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