Nach Medienberichten |
19.01.2016 12:15:00
|
VW-Arbeitnehmer lehnen US-Sonderbeauftragten Freeh ab
Am frühen Dienstagnachmittag trifft sich in Wolfsburg die Spitze des VW-Aufsichtsrates, das sogenannte Präsidium. Auch der Sonderausschuss Dieselmotoren tagt - dieses Gremium kümmert sich federführend um die Aufklärung der Abgas-Affäre und die notwendigen Konsequenzen.
VORBILD DAIMLER
Am Montag hatten Medien berichtet, der VW-Vorstand wolle Freeh mit Billigung des Aufsichtsrates in der Abgas-Affäre in den USA als Experten und Vermittler einsetzen. Der 66-Jährige würde damit auch Aufgaben wahrnehmen, die ins Ressort der VW-Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt fallen. Sie war vom Konkurrenten Daimler nach Wolfsburg gewechselt und ist für "Integrität und Recht" zuständig.
Die Juristin hatte zuvor in ähnlicher Funktion bei Daimler geholfen, eine Schmiergeldaffäre zu bewältigen. Auch Freeh war bei den Stuttgartern schon in Erscheinung getreten: Sie hatten ihn als Aufpasser engagiert, der darüber wachte, dass die Geschäfte nun sauber liefen. Das kam bei den US-Behörden gut an.
'KEIN WEITERER BEDARF'
Aus den VW-Arbeitnehmerkreisen hieß es zu den Spekulationen über Freeh unmissverständlich: "Wir haben Frau Hohmann-Dennhardt für diese anspruchsvolle Aufgabe. Weiteren Bedarf sehen wir nicht." Am Montag hatte sich ein Konzernsprecher nicht zu den Berichten äußern wollen.
Die Zusammenkunft der wichtigsten VW-Kontrolleure ist damit einmal mehr spannungsgeladen. Erst im November hatte es mitten in der Aufarbeitung des Skandals einen Konflikt zwischen dem Betriebsrat und der Unternehmensspitze gegeben. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh äußerte damals scharfe Kritik: "Der Betriebsrat wird bewusst außen vor gelassen. Der Vorstand verkündet Sparmaßnahmen einseitig und ohne Grundlage", sagte er. In einem Rundschreiben an die Belegschaft sprach Osterloh von einer Bedrohung für den Frieden im Unternehmen.
MÜLLER SORGTE FÜR WIRBEL
Zuletzt hatte der Auftritt von Konzernchef Matthias Müller in den USA für Wirbel gesorgt. Müller erweckte vor rund einer Woche während der US-Automesse in Detroit in einem Interview den Eindruck, er spiele die Affäre herunter und halte die Reaktion der USA für überzogen. Nach dpa-Informationen beschäftigt sich das Präsidium am Dienstag auch mit Fragen zur USA-Reise. Müllers Stuhl wackele aber nicht.
Das Präsidium besteht aus: Hans Dieter Pötsch (Kapitalseite, Vorsitz), Jörg Hofmann (IG Metall, Vize-Vorsitz), Bernd Osterloh, Wolfgang Porsche (Großaktionär), Stephan Weil (Ministerpräsident, Großaktionär Niedersachsen) und Stephan Wolf (Osterloh-Vertreter).
/loh/DP/zbWOLFSBURG/WASHINGTON (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Nachrichten
17.01.25 |
Aufschläge in Europa: Euro STOXX 50 verbucht schlussendlich Zuschläge (finanzen.at) | |
17.01.25 |
Gute Stimmung in Frankfurt: DAX verbucht schlussendlich Zuschläge (finanzen.at) | |
17.01.25 |
Freitagshandel in Frankfurt: LUS-DAX legt zum Handelsende zu (finanzen.at) | |
17.01.25 |
Freitagshandel in Europa: STOXX 50 legt zu (finanzen.at) | |
17.01.25 |
Optimismus in Europa: STOXX 50 am Freitagmittag im Aufwind (finanzen.at) | |
17.01.25 |
Freitagshandel in Europa: STOXX 50 steigt zum Handelsstart (finanzen.at) | |
16.01.25 |
Starker Wochentag in Frankfurt: Anleger lassen DAX letztendlich steigen (finanzen.at) | |
16.01.25 |
Euro STOXX 50 aktuell: Euro STOXX 50 liegt zum Handelsende im Plus (finanzen.at) |
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Analysen
16.01.25 | Mercedes-Benz Group Market-Perform | Bernstein Research | |
14.01.25 | Mercedes-Benz Group Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.01.25 | Mercedes-Benz Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
13.01.25 | Mercedes-Benz Group Neutral | UBS AG | |
13.01.25 | Mercedes-Benz Group Underweight | Barclays Capital |
Aktien in diesem Artikel
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 55,02 | -0,11% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 93,64 | 0,75% |