RoboElektro-Bulli ID Buzz AD |
21.03.2024 17:10:00
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VW-Aktie verliert leicht: Volkswagen bringt autonomes Fahren auf die Straße - Seat will Cupra auch in die USA bringen
Testfahrten mit dem zum Robotaxi umgebauten ID Buzz waren bereits 2021 gestartet, zunächst in München, später auch in Hamburg. Die bisherigen Ergebnisse seien sehr ermutigend, sagte Intra. Bisher kurven die ID Buzz AD genannten Fahrzeuge aber ohne Passagiere durch die Städte. Mit dem Testbetrieb mit ausgewählten Fahrgästen wolle man ausprobieren, wie das Angebot bei normalen Nutzern unter realen Straßenbedingungen ankomme. "Wenn wir mit den Rückmeldungen zufrieden sind, öffnen wir das dann für alle." Das werde aber noch bis 2026 dauern. Bei den Testfahrten sei zunächst noch ein Sicherheitsfahrer an Bord, der aber nur im Notfall eingreife, sagte Intra. Im Regelbetrieb wolle man dann ganz ohne Fahrer auskommen. "Dann lassen wir den Sicherheitsfahrer weg."
Bei dem Projekt arbeitet VW mit der Intel-Tochter Mobileye zusammen, die die Selbstfahrtechnik für den Elektro-Bulli beisteuert. Ein regulärer Verkauf des autonom fahrenden ID Buzz ist früheren Angaben zufolge nicht geplant. Das Fahrzeug sei ausschließlich für Mobilitätsdienste wie Moia gedacht. "Unser Ziel bleibt es, in Großstädten bezahlbare, nachhaltige und für jeden zugängliche Mobilität anzubieten", sagte Intra. "Dafür wandeln wir uns auch selbst - vom reinen Fahrzeughersteller zum Mobilitätsanbieter."
Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Gewinn
Im vergangenen Jahr konnte die VW-Transportersparte Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Gewinn verbuchen. "Es war das Beste in der Geschichte unserer Marke", sagte Intra. Gegenüber dem schwachen Vorjahr, als Lieferengpässe und Teilemangel auf die Produktion drückten, stieg der Absatz um ein Viertel auf knapp 410 000 Fahrzeuge, darunter gut 29 000 ID Buzz. Damit komme man bereits auf mehr als sieben Prozent Elektro-Anteil. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 15,3 Milliarden Euro, der operative Gewinn erhöhte sich von 529 auf 873 Millionen Euro.
2024 werde deutlich schwieriger werden, fügte Intra hinzu. Die Märkte entwickelten sich insgesamt zurückhaltend oder rückläufig. Für frische Impulse sollen zahlreiche Modelle sorgen, die VWN in diesem Jahr an den Start schicken will. Dazu gehöre der neue VW Transporter, der erstmals zusammen mit Ford (Ford Motor) entwickelt wurde und im September auf der IAA Transportion in Hannover enthüllt werden soll.
Seat will Marke Cupra auch in die USA bringen
Die spanische Volkswagen-Tochter Seat plant mit der Marke Cupra den Sprung in die USA. "Cupra wird bis Ende des Jahrzehnts in den US-Markt eintreten", kündigte Seat- und Cupra-Chef Wayne Griffiths am Donnerstag an. "Eine starke Marke muss global sein." Zudem wolle man dem 2018 gegründeten Seat-Ableger, der bisher nur in Europa aktiv ist, einen Wachstumsmarkt erschließen. Deutschland werde aber der wichtigste Markt für die junge Marke bleiben, fügte Griffiths hinzu. 2023 entfiel fast ein Drittel des Cupra-Absatzes auf die Bundesrepublik.
Zunächst wolle man in den USA mit zwei Elektroautos antreten, sagte Griffiths: einem rein elektrischen Nachfolger des bisherigen Formentor, der bis zum Ende des Jahrzehnts geplant ist, sowie ein großes SUV, das man speziell für den US-Markt entwickeln wolle. "Beide Autos werden wir dann aber auch in Europa anbieten", sagte Griffiths. Die US-Fahrzeuge wolle man auch in Nordamerika produzieren. "Wenn man dort profitabel sein will, braucht man eine Produktion vor Ort." Eine eigene Fabrik sei aber nicht geplant. Stattdessen könne man Kapazitäten der Marke VW nutzen, die in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee und im mexikanischen Puebla bereits Werke betreibt.
In Europa gehöre Cupra weiter zu den am schnellsten wachsenden Automarken, sagte Griffiths. Im vergangenen Jahr konnte der Seat-Ableger den Absatz um mehr als 50 Prozent auf 230 700 Fahrzeuge erhöhen. Er sei daher zuversichtlich, das angepeilte Ziel von drei Prozent Marktanteil in Europa in absehbarer Zeit zu erreichen. "Und bei drei Prozent Marktanteil wird das Wachstum erschöpft sein. Deshalb schauen wir jetzt nach Amerika."
Die Schwestermarke Seat, die vor allem in Spanien erfolgreich ist, legte 2023 um 24 Prozent auf 288 400 Fahrzeuge zu. Bei Umsatz und Gewinn verbuchte die Seat-Gruppe, zu der beide Marken gehören, Bestwerte: Der Umsatz stieg um 31 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn erhöhte sich auf 625 Millionen Euro - 2022 hatte er bei 33 Millionen Euro gelegen.
Während Griffiths Cupra zur reinen Elektromarke machen will, baut Seat bisher nur Verbrenner. Spekulationen, er könne die Marke Seat zugunsten von Cupra aufgeben, trat der Brite erneut entgegen. "Cupra ist die Zukunft von Seat. Aber Seat hat auch eine Zukunft." Angesichts der schwachen Nachfrage nach E-Autos sei er sogar froh, mit Seat eine starke Verbrenner-Marke zu haben. Langfristig müsse man aber auch Seat elektrifizieren. Noch sei die Zeit dafür jedoch nicht reif.
Die VW-Aktie gewinnt im XETRA-Handel zeitweise 0,22 Prozent auf 117,80 Euro.
HANNOVER/BARCELONA (dpa-AFX)
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