Wegen Halbleitermangel |
03.12.2021 16:23:39
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VW-Aktie gibt nach: Volkswagen senkt Absatzziel für ID-Elektromodelle in China - Emder VW-Werk schließt bis Jahresende
Grund ist dem Sprecher zufolge der Halbleitermangel, der VW in China bereits seit einigen Monaten stark trifft. Bisher hatte das Unternehmen neben lukrativen Premiummodellen von Porsche und Audi auch die Elektromodelle bei der Chipbestückung bevorzugt. Investoren beachten den Hochlauf der ID-Reihe genau, weil sie sich um eine starke Elektrokonkurrenz für VW in China sorgen. Die Knappheit von Halbleitern schlage nun aber auch im Elektrosegment durch, hieß es. Auch im gesamten Markt schlägt das zu Buche, in China wurden nach vorläufigen Daten des Herstellerverbands CAAM im November 2,47 Millionen Pkw und Nutzfahrzeuge abgesetzt, das waren 10,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die VW-Vorzugsaktie lag am Nachmittag mit dem Markt 0,5 Prozent im Minus. Bereits in den vergangenen Monaten hatte das Papier deutlich nachgegeben, weil der Konzern seit Monaten auch in China Probleme mit der Chipversorgung seiner Produktion hat. China ist der größte Einzelmarkt für den Volkswagen-Konzern, das Unternehmen ist dort mit seinen Gemeinschaftsunternehmen Marktführer. Zudem gilt die Volksrepublik als Leitmarkt für die Elektromobilität angesichts von scharfen Vorgaben für die Pkw-Emissionen in den smoggeplagten Megacities des Landes.
Medienberichte, wonach China-Chef Stephan Wöllenstein (58) wegen der Probleme bald abberufen werde, wies der Sprecher zurück. Wöllenstein ist seit rund zehn Jahren für VW in China, seit 2019 steht er der Volkswagen Group China vor, in der Volkswagens Anteile an den verschiedenen Gemeinschaftsunternehmen im Land gebündelt sind. Ein Wechsel zurück nach Deutschland in eine andere Funktion wäre nach einer solch langen Zeit in der Volksrepublik nicht ungewöhnlich. Als ein Anwärter auf den Posten gilt VW-Markenfinanzchef Alexander Seitz (59).
Im Konzernvorstand für den wichtigen Markt China verantwortlich ist VW-Vorstandschef Herbert Diess (63), der wegen des Umgangs mit dem Chipmangel, aber auch wegen seiner Gedankenspiele um weitergehende Effizienzbemühungen, derzeit verstärkt in der Kritik der mächtigen Arbeitnehmerseite im Konzern steht.
Kommende Woche will der Konzern seine Investitionsplanung für die kommenden fünf Jahre vorstellen - darin legt VW fest, wie die Milliardenbeträge auf Projekte und Werke verteilt werden. Das sorgt im Vorfeld oft für öffentlich ausgetragene Meinungsverschiedenheiten zwischen Management und Betriebsrat.
Emder VW-Werk schließt bis Jahresende wegen Halbleitermangels
Wegen des anhaltenden Mangels an Mikrochips und Elektronik-Bauteilen ruht die Produktion im Emder VW-Werk für dieses Jahr. Ab dem Nikolaustag in der kommenden Woche gehe die Belegschaft erneut in Kurzarbeit, sagte eine Konzernsprecherin am Freitag. Das ist eine Woche früher als ohnehin geplant. Für die Woche ab dem 13. Dezember war ohnehin bereits Kurzarbeit angemeldet worden. Danach stehen bis zum 10. Januar die Bänder wegen der Weihnachtsferien still. Zunächst hatten mehrere Medien berichtet.
Insgesamt komme das Werk durch die Kurzarbeit im Jahr 2021 auf rund 70 Schließtage, sagte die Sprecherin. Für den Emder Standort sei dies ein "massiver Einschnitt" in die Produktion. Genaue Zahlen zum Produktionsrückgang wurden vom Autobauer nicht genannt. Nach Angaben des Betriebsrates wurden in Emden dieses Jahr 70 000 Autos weniger hergestellt. Statt 190 000 seien es nur rund 120 000 Fahrzeuge gewesen, sagte Betriebsratsvorsitzender Manfred Wulff der "Nordwest-Zeitung" und der "Ostfriesen-Zeitung".
Via XETRA verliert die VW-Vorzugsaktie am Freitag zeitweise 0,77 Prozent auf 165,28 Euro.
/men/eas/jha/
WOLFSBURG/PEKING (dpa-AFX)
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