Chip-Engpässe |
11.02.2022 16:18:00
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VW-Aktie fester: Volkswagen mit Absatzminus im Januar - E-Up soll bald zurückkommen
Bei der Kernmarke sanken die Verkäufe den weiteren Angaben zufolge um 17 Prozent auf 402.300 Autos. Auch bei der Premiummarke Audi ging es mit minus 13 Prozent auf 135.400 Autos bergab, während Porsche mit 24.300 Sportwagen in etwa auf Vorjahresniveau blieb.
Im Nutzfahrzeuggeschäft bei Traton ging es dagegen im Januar um 21 Prozent aufwärts. Grund sind die Verkäufe der übernommenen US-Marke Navistar, die vergangenes Jahr noch nicht in den Zahlen berücksichtigt waren. Bei Scania und MAN verzeichnete VW im Januar ein Absatzminus von 14 beziehungsweise 4,3 Prozent.
Elektroversion des VW-Kleinwagens Up soll bald zurückkommen
Volkswagen nimmt die über längere Zeit ausgesetzte Elektroversion seines Kleinwagens Up zurück ins Programm. Bei ersten Händlern wird das Modell jetzt zur Auslieferung im März angeboten.
Das Unternehmen nannte hierzu am Freitag noch keine Einzelheiten, bestätigte aber grundsätzlich: "Es ist richtig, dass wir den E-Up wieder als Einstiegsmodell in die E-Mobilität anbieten werden." Man sei vorangekommen, die während der vergangenen knapp eineinhalb Jahre aufgelaufenen Bestellungen abzuarbeiten. Der E-Up solle "zeitnah" neu bestellt werden können. Im Handel war von zunächst rund 11 000 Exemplaren für eine erste Tranche die Rede.
Die von Staat und Industrie finanzierten Kaufprämien hatten die Nachfrage auch nach kleineren Elektroautos ansteigen lassen. VW kam beim E-Up allerdings nicht mit der Produktion hinterher - für den Wagen gab es in der Fassung mit alternativem Antrieb angesichts sehr langer Wartezeiten letztlich einen Bestellstopp.
Klimaschützer kritisierten in der Versorgungskrise mit Mikrochips, kleinere Modelle dürften keine Nachteile gegenüber großen E-Autos haben. Die neue ID-Reihe von VW startet bisher in der Kompaktklasse. Die Entwicklung eines kleineren Vertreters ist geplant.
Das Ende 2020 angedeutete Projekt, die Serie in Richtung der Polo-Klasse nach unten auszuweiten, lobte selbst die sonst gegenüber VW sehr skeptisch eingestellte Umweltschutzorganisation Greenpeace. Dass vom E-Up nun zunächst offenbar aber nur eine begrenzte Zahl in den Handel gelangen soll, nannte Verkehrsexperte Benjamin Stephan befremdlich: "Man bekommt fast den Eindruck, dass Volkswagen sich zwar mit einem Elektro-Kleinwagen schmücken, aber ja nicht so viele davon verkaufen will. Die hohe Nachfrage nach dem E-Up zeigt, dass die Menschen kleine effiziente E-Autos wollen."
Autohersteller verdienen mit Klein- und Kompaktwagen meist nur dann gut, wenn sie sehr hohe Absatzzahlen erreichen können. Ansonsten werfen teurere Modelle wie SUVs, Sportwagen oder schwere Limousinen in der Regel höhere Gewinne ab. Experten halten deutlich mehr günstigere Modelle im Kleinsegment für nötig, wenn der Durchbruch der E-Mobilität insgesamt gelingen soll.
Außerdem kann der geringere Ressourcenverbrauch für kleinere E-Autos die CO2-Last drücken. 2021 konnte VW mit seinen insgesamt verkauften Neuwagen die angepassten CO2-Flottenziele der EU nach eigenen Angaben einhalten, nachdem der Konzern mit allen Marken die Vorgaben 2020 knapp verfehlt hatte. Ein direkter Vergleich ist aber nur schwer möglich, weil inzwischen andere Grundlagen für Emissionstests gelten.
Eine Frage in der Bewertung der tatsächlichen Klimabilanz ist auch, wie viele Hybridautos die Hersteller neben reinen Stromern verkaufen. Kritiker elektrisch-fossiler Mischantriebe bezeichnen diese als Mogelpackung. Die Fertigung reiner E-Autos ist derzeit aber - ebenso wie die der Verbrenner - von den Halbleiter-Engpässen betroffen.
Auf XETRA gewinnt die VW-Vorzugsaktie am Freitag zeitweise 0,88 Prozent auf 188,92 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / WOLFSBURG (dpa-AFX)
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