Mehrere Maßnahmen 19.09.2024 16:39:00

Vonovia strebt Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Tochter Deutsche Wohnen an - Deutsche Wohnen-Aktie zündet Turbo

Vonovia strebt Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Tochter Deutsche Wohnen an - Deutsche Wohnen-Aktie zündet Turbo

Ziel sei ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, teilten die Unternehmen am Mittwochabend mit. Außenstehende Aktionäre der Deutsche Wohnen sollen dabei ihre Aktien gegen neu auszugebende Vonovia-Aktien verkaufen. Zudem sei für die Dauer des Vertrages eine jährliche Ausgleichszahlung geplant. Die genaue Ausgestaltung werde noch festgelegt, hieß es weiter. Außerordentliche Hauptversammlungen von Vonovia und Deutsche Wohnen sollen den Schritt im Dezember 2024 besiegeln.

So reagieren die Aktien

Die Aussicht auf einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Mutterkonzern Vonovia hat die Aktien der Tochter Deutsche Wohnen am Donnerstag deutlich nach oben springen lassen. In der Spitze gewannen die Papiere rund ein Viertel an Wert, zuletzt legten sie als stärkste Aktie im Nebenwerteindex SDAX noch 19,25 Prozent zu auf 26,95 Euro. Damit kletterten die Deutsche-Wohnen-Aktien auf das höchste Niveau seit mehr als zwei Jahren.

Minderheitsaktionäre der Deutsche Wohnen sollen ihre Aktien gegen neu auszugebende Vonovia-Aktien verkaufen. Obendrauf sei für die Dauer des Vertrages eine jährliche Ausgleichszahlung geplant, teilte Vonovia am Mittwochabend mit. Außerordentliche Hauptversammlungen von Vonovia und Deutsche Wohnen sollen den Schritt im Dezember 2024 besiegeln.

Die dafür benötigte Dreiviertelmehrheit der Stimmrechte auf der Hauptversammlung sollte kein Problem sein, angesichts einer Beteiligung von fast 87 Prozent, kommentierte Warburg-Experte Simon Stippig. Unklar seien aber die Höhe der Kompensationszahlungen und das Tauschverhältnis.

Unabhängig von den genauen Konditionen dürfte der Vertrag die Anteile der derzeitigen Vonovia-Aktionäre verwässern. Stippig rechnet mit der Ausgabe von mindestens rund 34 Millionen neuen Aktien des Wohnimmobilienkonzerns. Die Vonovia-Aktien stiegen am Donnerstag zunächst bis zu 2,4 Prozent, drehten aber rasch ins Minus und verloren zuletzt 2,32 Prozent auf 31,95 Euro. Die Papiere konnten sich damit aber noch über der 21-Tage-Linie als charttechnischem Indikator für den kurzfristigen Trend halten. Vonovia hatte Deutsche Wohnen im dritten Quartal 2021 übernommen und damals einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag für die folgenden drei Jahre ausgeschlossen. Nach Ablauf dieser Frist biete sich für Vonovia nun eine gute Gelegenheit, um die Komplexität des eigenen Konzerns zu verringern, kommentierte Analyst Andre Remke, von der Baader Bank. Er verwies dabei auch auf den vergleichsweise niedrigen Aktienkurs von Deutsche Wohnen.

Warburg Research belässt Vonovia auf 'Buy'

Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Vonovia auf "Buy" mit einem Kursziel von 40,20 Euro belassen. Der Immobilienkonzern peile für seine Tochter Deutsche Wohnen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag an, schrieb Analyst Simon Stippig in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Der Schritt komme etwa drei Jahre nach der Übernahme und diese Wartefrist sei damals zugesagt worden. Abgesehen von der Höhe der Entschädigung für die verbleibenden Aktionäre werde sich der Vorgang verwässernd auf den Vonovia-Gewinn auswirken.

BOCHUM/BERLIN (dpa-AFX)

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Bildquelle: Vonovia SE

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