Fed und EZB im Blick |
01.06.2023 13:03:00
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Vonovia-Aktie, Aroundtown-Aktie & Co. im Minus: Immobilienwerte unter Druck
Seit Monaten leiden die Immobilienunternehmen und ihre Aktienkurse unter den inflationsbedingt stark gestiegenen Zinsen. Die Experten der Credit Suisse erwähnten am Donnerstag in einem Kommentar die Gefahr weiter steigender Zinsen in den USA, angesichts von Inflations- und Konjunkturentwicklung.
Und in Europa ist ein Stopp der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) kein Thema. Zwar gab die Inflation in der Eurozone im Mai stärker nach als erwartet. Doch gegenwärtig lägen die Teuerungsraten noch immer über dem Leitzins, sodass die Arbeit der europäischen Währungshüter noch nicht beendet sei, erläuterte der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel. "Vermutlich werden noch zwei weitere Zinserhöhungen im Umfang von jeweils 25 Basispunkte lanciert. Danach dürfte die EZB in den Pausierungsmodus gehen."
Diese Einschätzung wurde untermauert von Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf dem Deutschen Sparkassentag in Hannover. "Heute ist die Inflation zu hoch und dürfte es noch zu lange bleiben. Wir sind entschlossen, sie zeitnah auf unser mittelfristiges Ziel von zwei Prozent zurückzuführen." Lagarde betonte dabei: "Sie sollten daran keinen Zweifel haben."
Mit Blick auf die Fed verwies zudem Experte Edward Moya vom Broker Oanda vor dem am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht auf zuletzt robuste Signale vom US-Jobmarkt. Diese erhöhten das Risiko, dass die Fed angesichts einer hartnäckig hohen Inflation "den Leitzins mindestens noch einmal anheben wird".
Höhere Leitzinsen bedeuten aber auch höhere Zinsen für Kredite und neue Anleihen, und genau das belastet den Immobiliensektor schon länger.
Für die nächste Zinssitzung der US-Notenbank in gut zwei Wochen am 14. Juni signalisierten Fed-Vertreter zwar eine Zinspause, ein Ende der Zinserhöhungen bedeute dies aber noch nicht. "Eine Entscheidung, den Leitzins auf einer der nächsten Sitzungen konstant zu halten, sollte nicht so interpretiert werden, dass wir den Höchststand in diesem Zyklus erreicht haben", hatte Fed-Gouverneur Philip Jefferson erst am Mittwoch in Washington betont.
Einen Tag nach der Fed folgt dann der Zinsentscheid der EZB.
Während sich der Gesamtmarkt am Donnerstag deutlich erholte, war der europäische Immobilienbranchenindex mit leichtem Abschlag auf etwas unter 106 Zähler der einzige Verlierer unter den Stoxx-600-Sektoren. Unterhalb von 106 Punkten nähert er sich wieder der 100-Punkte-Marke, in deren Nähe er vor einigen Monaten sein niedrigstes Niveau seit 2012 erreicht hatte.
/tih/ajx/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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